Stürmer verweigert Regenbogentrikot und wird bestraft
n-tv
Die französische Fußball-Liga organisiert eine Anti-Homophobie-Kampagne. Doch nicht jeder Spieler kann sich damit identifizieren. Mostafa Mohamed etwa lehnt es ab, das Regenbogentrikot zu tragen. Der Stürmer des FC Nantes führt "persönliche Gründe" an und muss dafür bezahlen.
Stürmer Mostafa Mohamed vom französischen Fußball-Erstligisten FC Nantes ist nach seinem Protest gegen eine Anti-Homophobie-Kampagne der Liga von seinem Klub mit einer Geldstrafe belegt worden. Das teilte sein Verein am Montag mit, ohne eine Summe zu nennen. Der ägyptische Nationalspieler hatte sich wie mehrere andere Profis geweigert, ein Trikot mit Regenbogenfarben zu tragen. "Das ist miserabel", kommentierte Frankreichs Regierungssprecher Olivier Véran ihr Verhalten am Morgen im Sender France 2. "Wir müssen Werte verteidigen, die uns einen, und der Sport ist auch da, um das zu tun." Homophobie sei keine Meinung, sondern ein Delikt.
Mohamed werde "finanziell bestraft", weil er sich "aus persönlichen Gründen weigerte, gegen Toulouse zu spielen, während der FC Nantes gegen den Abstieg kämpft", gab Nantes bekannt. Der Pokalsieger aus dem Vorjahr kämpft auf dem ersten Abstiegsplatz drei Spiele vor Saisonende noch um den Klassenerhalt. Gegen den FC Toulouse kam der Klub aus dem Westen Frankreichs nicht über ein 0:0 hinaus.
Mohamed begründete seinen Protest mit seiner Herkunft. "Ich respektiere alle Glaubensrichtungen und alle Überzeugungen. Dieser Respekt gilt auch für andere, aber auch meine persönlichen Überzeugungen müssen respektiert werden", schrieb der 25-Jährige bei Twitter: "Aufgrund meiner Wurzeln, meiner Kultur und der Bedeutung meiner Überzeugungen war es mir nicht möglich, an dieser Kampagne teilzunehmen."
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".