
Spektakulärer Maradona-Prozess muss neu aufgerollt werden
n-tv
Vor bald fünf Jahren stirbt der wohl größte Fußballer aller Zeiten: Diego Maradona. Der Tod des 60-Jährigen wird in diesem Jahr vor einem Gericht vor den Toren Buenos Aires verhandelt. Der Prozess schreibt weltweit Schlagzeilen. Jetzt wird er für ungültig erklärt und muss neu geführt werden.
Der aufsehenerregende Gerichtsprozess zur Ursache für den Tod von Fußball-Ikone Diego Maradona muss neu aufgerollt werden. Das Gericht von San Isidro erklärte den Prozess nach zweieinhalb Monaten Verhandlung für ungültig und ordnete ein neues Verfahren an.
Hintergrund ist ein Skandal um Richterin Julieta Makintach. Sie war am Dienstag aufgrund von Befangenheitsvorwürfen zurückgetreten. Zuvor hatten mehrere Verteidiger ihre Unparteilichkeit in Zweifel gezogen. Makintach, eine von drei Richtern in dem Verfahren, war wegen ihrer angeblichen Beteiligung an einem Dokumentarfilm über den Fall in die Kritik geraten. Argentinische Medien hatten am Wochenende Filmmaterial veröffentlicht, das sie offenbar bei einem Interview im Gerichtssaal zeigt - trotz eines ausdrücklichen Verbots von Kameraaufnahmen.
Der Vorsitzende Richter Maximiliano Savarino stellte nach Anhörung der Parteien nun fest, dass das Verhalten der betroffenen Richterin "sowohl den anklagenden als auch den verteidigenden Parteien Schaden zugefügt" habe. Er erklärte das Verfahren für "ungültig" und entschied, dass es "vor einem anderen Gericht", fortgesetzt werden müsse. Einen Termin nannte Savarino nicht. Seit März wurden bereits mehr als 40 Zeugen gehört.
