
SPD-Kandidat Steffen wird neuer Landrat im Kreis Oder-Spree
n-tv
Mit großer Spannung wurde im Landkreis Oder-Spree auf die Stichwahl um den Posten des Landrats geschaut: Denn dort hätte erstmals ein AfD-Kandidat Landrat werden können. Im Endspurt der Auszählung setzte sich dann aber der SPD-Bewerber Steffen durch.
Beeskow (dpa/bb) - Der SPD-Kandidat Frank Steffen hat die Stichwahl zum Landrat des Kreises Oder-Spree gegen den AfD-Bewerber Rainer Galla am Sonntag mit 52,4 Prozent der Stimmen gewonnen. Der Bürgermeister der Kreisstadt Beeskow erreichte mit 29.963 Stimmen auch die für die Wahl notwendige Zustimmung von 15 Prozent der Wahlberechtigten, wie die Wahlleitung am Abend mitteilte. Damit ist Steffen zum Nachfolger von Rolf Lindemann (SPD) gewählt, der zum 1. August in den Ruhestand geht.
Galla kam demnach auf 47,6 Prozent und holte 27.190 Stimmen. Bei der Auszählung der Stimmen lag lange Galla vorne, bis die Ergebnisse der Briefwahlbezirke dazu kamen. Dort hatte der SPD-Kandidat einen wesentlich höheren Stimmenanteil als sein AfD-Konkurrent. Steffen zeigte sich nach dem knappen Zieleinlauf erleichtert. "Ich bin zufrieden, aber ich muss der CDU und den Freien Wählern auch sagen, dass sie sich nicht immer nur auf die SPD verlassen können", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Damit spielte der SPD-Bürgermeister darauf an, dass die CDU und die Freien Wähler für die Stichwahl keine Wahlempfehlung ausgesprochen hatten. Dagegen hatten die Bündnisgrünen und die Linke zur Wahl von Steffen aufgerufen. Nach Angaben des Deutschen Landkreistages gibt es bundesweit bislang keinen Landrat der AfD. Der Verfassungsschutz beobachtet die AfD Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischen Verdachtsfall.
