Sollten serbische Fußball-Fans Moldaus Regierung stürzen?
n-tv
Aus Angst vor einem Staatsstreich ordnen die nationalen Behörden der Republik Moldau ein Geisterspiel in der UEFA Conference League an. Den Fans des Erstligisten Partizan Belgrad aus Serbien wird die Einreise in das Nachbarland der Ukraine verweigert.
Es klingt wie ein Plot aus einem Film, sorgt jedoch in der Ex-Sowjetrepublik Moldau für dementsprechende Vorkehrungen. Das Spiel der UEFA Conference League zwischen Sheriff Tiraspol und Partizan Belgrad am Donnerstag wird als Geisterspiel ausgetragen werden. Dies bestätigte die UEFA auf ntv.de-Anfrage. Nicht weil die Pandemie zurück ist, sondern weil der Geheimdienst des Landes dringend vor der Einreise der Gästefans gewarnt haben soll.
Die Anhänger aus Serbien könnten sich an einem prorussischen Coup beteiligen, um die pro-westliche Regierung zu stürzen, hieß es aus Moldau. Die UEFA wollte entsprechende Sicherheitshinweise nicht kommentieren, verwies jedoch darauf, dass die "nationalen Behörden" einen Zuschauerausschluss angewiesen hatten. Auch der moldawische Fußballverband verwies gegenüber ntv.de auf eine Entscheidung der nationalen Behörden.
Sheriff Tiraspol, ein Verein aus der Separatistenregion Transnistrien, hatte sich im Herbst aus der Europa League in die Conference League gerettet. Bereits ihre Spiele in der Europa League hatte Tiraspol aus Sicherheitsgründen nicht im eigenen Stadion austragen können. Und so war auch die Partie gegen Partizan aus der prorussischen Region in die moldawische Hauptstadt Chisinau verlegt worden. Doch auch hier fühlte sich Moldau als Staat nicht mehr entsprechend geschützt.