So viel Modemut müssen Männer jetzt beweisen
Die Welt
Pfadfinder-Style, Pyjamas und die Rückkehr der Baggy: Bei den Männerschauen in Paris und Mailand ging es albern bis verspielt zu. Aber es zeigt sich auch ein Gegentrend – und der bringt ein fast vergessenes Kleidungsstück zurück.
Hysterische Fans standen schon am Abend vor der Celine Show Schlange vor dem Pariser Palais de Tokyo. Der Grund: Die beiden K-Popstars Lisa von Blackpink und V von BTS waren zu Gast. Und auch Louis Vuitton veranstaltete ein Mega-Spektakel. Ein sonnengefluteter, knallgelber Laufsteg führte vom Louvre aus gen Himmel. Metaphorisch gesehen also zum ehemaligen Kreativdirektor Virgil Abloh, der im November vergangenen Jahres überraschend verstorben war. Die Show, eingeleitet und beendet von zwei Marschkapellen, war inspiriert von seinem „Der Zauberer von Oz“-Debüt bei Louis Vuitton. Kendrick Lamar aka Jesus rappte mit einer Dornenkrone auf dem Kopf. „Die wievielte Hommage ist das nun?“, hörte man es aus der Branche raunen. „Lasst Abloh doch endlich in Frieden ruhen.“ Die Show sei außerdem mit dreister Verspätung gestartet, hieß es in den sozialen Medien, und es habe bei den hohen Temperaturen noch nicht einmal Gratis-Wasser gegeben.
So viel zum Gossip dieser Männermodewoche in Mailand und Paris. Aber da war ja noch die Mode! Zwar glänzte eine Reihe von Labels, wie die Kering-Marken Saint Laurent, Bottega Veneta und Alexander McQueen vor allem durch Abwesenheit, doch die wenigen anderen Entwürfe kompensierten diese Lücke. Man konnte nur staunen, wie viel Modemut die Designer den Männern neuerdings zutrauen. Wer nächsten Sommer etwas wagen will, lässt sich von diesen fünf Trends leiten: