Satelliten im Formationsflug sorgen für „Ufo“-Meldungen
Frankfurter Rundschau
Hell leuchtende „Starlink“-Satelliten von SpaceX sind immer wieder am Himmel zu sehen. Seit dem ersten Start schnellen die „Ufo“-Meldungen in die Höhe.
Wer in diesen Tagen zur richtigen Zeit in den dunklen Himmel schaut, der könnte sie sehen: Helle Lichtpunkte, die wie an einer Schnur aufgezogen über den Himmel rasen. Sieht man das Phänomen zum ersten Mal und weiß nicht, was dahintersteckt, wirkt diese „Lichterkette“ am Himmel etwas unheimlich – schließlich gibt es erst einmal keine logische Erklärung dafür. Sterne bewegen sich nicht so schnell und erst Recht nicht akkurat hintereinander, auch Planeten machen diese Bewegung nicht. Flugzeuge blinken im Dunkeln – außerdem würden nicht so viele Flugzeuge hintereinander über den Himmel fliegen. Doch was steckt dann hinter dem Schauspiel am Himmel?
Wer sich gelegentlich mit den Themen Astronomie und Raumfahrt beschäftigt, kennt die Antwort möglicherweise: Bei der „Lichterkette“, die über den Himmel zieht, handelt es sich um „Starlink“-Satelliten. „Starlink“ ist ein Projekt von SpaceX, dem privaten Raumfahrtunternehmen des Milliardärs Elon Musk, das schnelles Internet aus dem Weltall überall auf der Erde verfügbar machen soll. Musks Plan hat es in sich: Mehrere zehntausend Satelliten sollen in Zukunft die Erde umkreisen, um in allen Ecken der Welt für schnelles Internet zu sorgen. Ende Mai befanden sich etwa 1600 der kleinen Satelliten im Erdorbit; SpaceX ist damit bereits heute der größte Satellitenbetreiber der Welt.
Und geplant ist noch viel mehr: Bis zum Jahr 2027 verfügt das Unternehmen von Elon Musk über befristete Genehmigungen für den Start von maximal 11.927 „Starlink“-Satelliten. Außerdem hat SpaceX Anträge für weitere bis zu 30.000 Satelliten gestellt. Etwa alle zwei bis drei Wochen bringt SpaceX jeweils bis zu 60 „Starlink“-Satelliten an Bord einer „Falcon 9“-Rakete ins All. Dort fliegen die Satelliten zuerst sehr nah hintereinander, im Laufe der Zeit entfernen sie sich weiter voneinander und steigen weiter nach oben, bis sie ihre geplante Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 550 Kilometern erreichen.