
Russland verurteilt Ballerina für Spende wegen Hochverrats
n-tv
Nach Jahren besucht eine professionelle Ballerina ihre Familie in Russland. Kurz vor ihrer Rückreise in die USA nimmt sie der russische Geheimdienst fest. Ein halbes Jahr später verurteilt ein russisches Gericht sie wegen einer kleinen Spende zu zwölf Jahren Haft.
Ein Gericht in Jekaterinburg am Ural hat die russisch-amerikanische Doppelstaatlerin, Ksenia Karelina wegen angeblichen Hochverrats zu zwölf Jahren Haft im Straflager verurteilt. Das Gericht sprach die 32-Jährige schuldig, mithilfe einer Spende gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet zu haben. Demnach soll Karelina 2022 etwa 51 US-Dollar (47 Euro) an eine Hilfsorganisation für die Ukraine gespendet haben.
Ihr Anwalt, Michail Muschailow, erklärte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass er das Urteil anfechten wolle und lehnte auch die Darstellung des Gerichts ab, dass seine Mandantin die Schuld vollumfänglich eingeräumt hatte. Vielmehr habe sie lediglich zugegeben, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein.
Der russische Geheimdienst FSB gab jedoch an, dass mithilfe ihrer Spende medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition in der Ukraine eingekauft worden sei. In den USA habe die Frau mehrfach an "öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes" teilgenommen.
