Rezessionsangst lässt Anleger aus dem Markt fliehen
n-tv
An der Frankfurter Börse geht die Angst vor einer Rezession um: Die Anleger verkaufen und flüchten sich, wenn überhaupt, in sichere Häfen, wie den US-Dollar. Dessen Stärke lässt den Euro auf 20-Jahres-Tief fallen. Auch ein Musik-Streamingdienst wird zum Börsendebüt abgestraft.
Die wieder wachsende Furcht vor einer Rezession vertreibt Anleger aus den Börsen. DAX und EuroStoxx50 fielen am Dienstag um jeweils knapp drei Prozent auf 12.401,93 beziehungsweise 3357,22 Punkte. Der Euro büßte 1,8 Prozent ein und war mit 1,0235 Dollar so billig wie zuletzt vor knapp 20 Jahren.
Damit sei die Parität zur Weltleitwährung nur noch eine Frage der Zeit, warnte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Es sei denn, der Europäischen Zentralbank (EZB) gelinge das Kunststück, die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen und gleichzeitig einen übermäßigen Anstieg der Finanzierungskosten für hoch verschuldete Euro-Länder zu verhindern.
Geschürt wurden die Rezessionsängste vom Streik norwegischer Öl- und Gasarbeiter. "Das führt zu einem noch knapperen Angebot in einem bereits angespannten Markt", sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. Das Ganze komme zu einem schwierigen Zeitpunkt, da der EU ein kompletter Gaslieferstopp Russlands drohe, der wichtige Industriezweige in die Krise stürzen könnte. Der europäische Erdgas-Future stieg um bis zu neun Prozent auf ein Drei-Monats-Hoch von 176 Euro je Megawattstunde.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.