Retter ziehen immer noch Überlebende aus Trümmern
n-tv
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien gibt es immer wieder Meldungen, die auf den ersten Blick kaum wahr sein können: Menschen werden nach vielen Tagen und Nächten aus Trümmern geborgen. Nur durch ein Wunder können sie überleben.
Neun Tage nach der Erdbebenkatastrophe in der Südosttürkei gibt es Medienberichte über die Rettung einer lebenden Frau. Die 45-Jährige sei am Morgen in der Provinz Kahramanmaras gerettet worden, berichtete der staatliche Sender TRT. Sie war demnach 222 Stunden lang verschüttet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Einen Tag zuvor wurden bereits zwei Brüder gerettet, die damit auch rund 200 Stunden verschüttet gewesen sein müssen. ntv-Reporterin Yasemin Yavuz erlebte mit, wie die beiden "halbwegs unversehrt" aus den Trümmern gezogen wurden und sprach von einem "Wunder". Die Brüder erzählten türkischen Medien anschließend, wie sie so lange überleben konnten: Demnach hatten sie Zugang zu Proteinpulver, das sie in ihrem eigenen Urin aufgelöst hätten. So berichtete es etwa der Sender CNN Türk.
Überlebende, die so spät gefunden werden, müssen Zugang zu Flüssigkeit gehabt haben, etwa auch Regenwasser, Schnee oder andere Quellen. Normalerweise kann ein Mensch etwa 72 Stunden ohne Wasser auskommen, danach wird es lebensbedrohlich.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.