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Reallöhne sinken 2022 um 4,0 Prozent

Reallöhne sinken 2022 um 4,0 Prozent

n-tv
Thursday, April 27, 2023 08:38:06 AM UTC

Die anhaltend hohe Inflation drückt aufs Portemonnaie - die Reallöhne in Deutschland sinken das dritte Jahr in Folge. Eine Inflationsrate von 6,9 Prozent wird selbst durch Lohnerhöhungen nicht aufgefangen. Laut Experten ist diese Entwicklung noch nicht beendet.

Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr deutlich stärker gesunken als bislang angenommen. Sie gaben um 4,0 Prozent im Vergleich zu 2021 nach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2008 und zugleich das dritte Minus in Folge. Die Reallöhne beschreiben die Entwicklung der Kaufkraft, indem die erhaltenen Löhne mit der Preisentwicklung ins Verhältnis gesetzt werden.

Bislang war nur von einem Minus von 3,1 Prozent ausgegangen worden. In den ersten beiden Corona-Jahren 2020 (-1,1 Prozent) und 2021 (-0,1 Prozent) hatte es weit geringere Einbußen gegeben. Grund für die deutliche Korrektur ist, dass die Berechnungsgrundlage auf das neue Basisjahr 2022 umgestellt wurde. Dadurch wurden zum Beispiel auch kleinere Betriebe erfasst und zusätzlich zu Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten auch alle weiteren Beschäftigungsarten wie Auszubildende und Altersteilzeitbeschäftigte abgebildet.

Deshalb stiegen die Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen im Schnitt nur um 2,6 Prozent. Nach dem alten Konzept hatte das Plus bei 3,5 Prozent gelegen. "Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und besonders 2022 die hohe Inflation das Nominallohnwachstum auf", erklärten die Statistiker. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 6,9 Prozent und damit deutlich stärker als die Löhne.

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