"Rache! Revanche!" liegt Klopp völlig fern
n-tv
2018 verliert Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool das Finale der Champions League gegen Real Madrid. Nun ist die Chance zur Revanche gekommen. Doch der Trainer geht mit einer anderen Einstellung ins Spiel am Samstag. Und mehr Positives empfiehlt er auch den Journalisten.
Vor der Abreise nach Paris gab Jürgen Klopp einem englischen Journalisten noch eine kurze Einführung in seine Lebens-Philosophie. "Sie bereiten Pressekonferenzen ganz anders vor als ich", sagte der deutsche Trainer des FC Liverpool, nachdem er danach gefragt wurde, dass sein Team in den vergangenen sechs Spielen fünfmal in Rückstand geriet. "Ich würde im Vorfeld nie etwas Negatives herauspicken", sagte Klopp: "Wenn Sie wollen, dass es wieder passiert, können Sie genau so reden. Vielleicht können Sie daraus was lernen. Fürs private Leben."
Klopp denkt schon wieder positiv, und das nach dem ersten richtig heftigen Rückschlag der Saison. Um einen Punkt und ein paar Minuten verpasste er am Sonntag im Fernduell mit Manchester City den Titel in der englischen Fußball-Meisterschaft und damit auch die Chance auf das historische Quadrupel. Dennoch eilt der 54-Jährige derzeit mit den Reds von einer Ehrung zum nächsten Rekord. Am Samstag im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (21 Uhr/ZDF, DAZN und im ntv.de-Liveticker) könnte er eine überragende Saison krönen.
"Es könnte mir nicht egaler sein", sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor der Abreise. Damit meinte er aber wahrlich nicht den Champions-League-Titel als solchen, sondern die nächste Bestmarke, die er damit einstellen könnte. Er wäre der erste Premier-League-Coach nach Sir Alex Ferguson, der zum zweiten Mal den Henkelpott in der Königsklasse gewinnt. Er ist schon der erste neben Ferguson, der mit ein und demselben Verein einen Europacup, den Meistertitel und beide nationalen Pokale holte. Die gewann er in dieser Saison mit Liverpool. Und am Dienstag wurde er als Trainer des Jahres auf der Insel geehrt.