
Rückkehr der Wanderfische: Junglachse im Ahr-Flutgebiet
n-tv
Die Ahr gilt historisch als ein besonders gutes Lachsgewässer. Während der Flut 2021 und ihrer Folgen wurden auch viele dieser Wanderfische getötet. Daher werden nun Tausende aufgezogene Junglachse im Ahrtal ausgesetzt.
Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Junglachse sind am Dienstag im flutgeschädigten Ahrtal die Stars: Sie zappeln in Wassereimern, werden in den Fluss gekippt, stellen sich sogleich gegen die Strömung und suchen unter Steinen nach Nahrung wie Wasserinsekten und Bachflohkrebsen. Die Ahr-Flut und ihre Folgen haben 2021 auch viele Lachse getötet. Nach dem Fund eines neuen toten Exemplars erst vor knapp zwei Monaten beim Dorf Schuld helfen Experten und Politiker bei der Rückkehr der Lachse nach: Am Dienstag haben sie rund 6000 Jungfische bei Bad Neuenahr-Ahrweiler in den Fluss ausgesetzt. An diesem Samstag (25. März) sollen noch insgesamt etwa 7000 Junglachse, sogenannte Smolts, bei einer Auswilderung in Dernau und Schuld folgen.
Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne) betont mit Blick auf die Flut mit mindestens 134 getöteten Menschen im Juli 2021 und verheerenden Folgen auch für die Natur, der Fund des ersten Lachses habe gezeigt, "dass die Ahr wieder zu einem lebendigen Fluss wird. Denn der Lachs ist seit Langem ein Symbol dafür: Geht es dem Lachs gut, ist das ein wertvolles Indiz für die Wasserqualität."
Die parteilose Ahrweiler-Landrätin Cornelia Weigand sagte im strömenden Regen, dass die Förderung der biologischen Vielfalt im Ahrtal nicht zuletzt dem Tourismus helfen und so auch einen "monetären Wert" bringen könne. Mit Blick auf die Wanderstrecken vieler Lachse, die Tausende Kilometer umfassen können, ergänzt die auf Sylt geborene Biologin Weigand: "Das sind unsere Botschafter in alle Welt hinaus."
