Putin "schwer an Blutkrebs erkrankt": Russischer Oligarch heizt Gerüchte weiter an
RTL
Seit Wochen wird spekuliert, Wladimir Putin könne schwer krank sein. Die Aussage eines engen Vertrauten des Kreml-Chefs heizt die Gerüchte nun weiter an.
Seit Wochen wird spekuliert, Wladimir Putin könne schwer krank sein. Die Aussage eines engen Vertrauten des Kreml-Chefs heizt die Gerüchte nun weiter an: In einer heimlich gemachten Tonbandaufnahme, die dem US-Magazin "New Lines" nach eigenen Angaben zugespielt worden ist, soll ein russischer Oligarch von einer Krebserkrankung Putins sprechen.
Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker.
Der Mann stehe dem Kreml nahe und beschreibe Putin als "schwer an Blutkrebs erkrankt", heißt es in dem Bericht. "Wir sind natürlich nicht in der Lage, diese Behauptung von unabhängiger Seite zu bestätigen", schreibt das Blatt. "Aber die Aufnahme ist die seltene Aussage einer Person mit nachgewiesenen Verbindungen zur russischen Regierung, dass es dem fanatischen Diktator ernsthaft schlecht gehen könnte."
Anhand der Stimme sei die Identität des Oligarchen bestätigt worden, das Blatt legt sie aber nicht offen. In dem Bericht heißt es nur, die Person befinde sich außerhalb Russlands und stehe auf der Forbes-Liste der 200 reichsten Russen. Der Mann gehörte demnach zu einem engen Kreis von 20 bis 30 Personen, mit denen sich Putin 2014 vor der Eroberung der Krim getroffen hat. Offenbar wusste der Oligarch nichts von der Aufnahme, die ein westlicher Risikokapitalgeber gemacht und aus Abscheu über den Krieg dem Magazin zur Verfügung gestellt haben soll.
"New Lines" hält die Einschätzung des Oligarchen für plausibel und zitiert unter anderem Christo Grozev, den Leiter der Ermittlungen bei der Investigativplattform "Bellingcat". Demnach wird die Behauptung des Oligarchen inzwischen unter Moskaus Eliten weitergetragen. In einem Memo des Inlandsgeheimdienstes FSB seien die Regionalchefs angewiesen worden, "Gerüchten über den unheilbaren Zustand des Präsidenten nicht zu vertrauen", erklärte Grozev.
Die angesehene russische investigative Nachrichtenagentur "Proyekt" hatte zudem erst kürzlich berichtet, Putin reise innerhalb Russlands routinemäßig in Begleitung von Fachärzten. Unter ihnen sind Alexej Schchegljow und Igor Jesakow, beide HNO-Ärzte, Konstantin Sim, ein orthopädischer Traumatologe, und Jewgenij Seliwanow, ein auf Onkologie spezialisierter Neurochirurg.
Dem Investigativprojekt zufolge hatte Putin zudem auffälliges Interesse an Schilddrüsenkrebs gezeigt. Unter anderem habe er sich im Juli 2020 mit dem Leiter des Nationalen Medizinischen Forschungszentrums für Endokrinologie, Iwan Dedow, getroffen.
Ashley Grossman, Professorin für Endokrinologie an der Universität Oxford, verwies im Gespräch mit "New Lines" darauf, dass eine mögliche Krebserkrankung auch Putins verändertes Aussehen erklären könnte. In den vergangenen Monaten waren mehrfach Bilder aufgetaucht, auf denen der Kreml-Chef ein geschwollenes Gesicht hatte. "Putin war immer ein sehr fit aussehender Mann mit einem leicht hageren Aussehen", sagte Grossmann. "Aber in den letzten Jahren scheint er im Gesicht und am Hals fülliger geworden zu sein." Dieses Aussehen werde mit der Verwendung von Steroiden in Verbindung gebracht, die wiederum zur Behandlung von verschiedenen Arten von Lymphomen oder Myelomen eingesetzt werden.