Polizei schnappt "größten Zerstörer des Amazonasgebiets"
n-tv
Zusammen mit Komplizen eignet sich ein Brasilianer illegal Land mit einer Fläche so groß wie mehrere tausend Fußballfelder an. Für die Viehzucht holzt er große Areale des Regenwalds einfach ab. Die Behörden können ihm nun das Handwerk legen.
Der brasilianischen Polizei ist ein wichtiger Schlag gegen die illegale Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet gelungen. Ein Unternehmer sei bei der Operation "Retomada" im Bundesstaat Pará festgenommen worden, teilte die Bundespolizei mit. Bei dem Verdächtigen handele es sich "um den größten Zerstörer des Amazonasgebiets", gegen den jemals ermittelt wurde. Ein Gericht ließ zudem 16 Farmen und 10.000 Stück Vieh beschlagnahmen und Vermögenswerte in Höhe von 116 Millionen Reais (21 Millionen Euro) einfrieren.
Der Verdächtige hat sich laut Polizei mit Komplizen illegal über 21.000 Hektar öffentliches Land angeeignet. Dafür sollen sie Grundstücke in der Nähe ihrer eigenen Ländereien in betrügerischer Absicht auf die Namen von Verwandten eingetragen haben. Über 6500 Hektar Regenwald wurden nach Angaben der Polizei bereits abgeholzt, um die Flächen für die Viehzucht zu nutzen.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula hatte im Juni einen umfassenden Schutzplan für den Amazonas vorgestellt. Er sieht unter anderem die sofortige Beschlagnahmung der Hälfte aller illegal genutzten Flächen innerhalb von Schutzgebieten sowie die Ausweisung von drei Millionen Hektar neuer Schutzgebiete bis 2027 vor. Zuletzt ging die Polizei beispielsweise mit einer Reihe von Großeinsätzen gegen illegale Goldsucher vor. Die abgeholzte Fläche in der Region ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, wie das Umweltministerium des südamerikanischen Landes mitteilte.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.