Patientenschützer fordern Qualitätschecks in Praxen
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In Deutschland herrscht vielerorts Ärztemangel. Um das Problem anzugehen, fordert Ärztepräsident Reinhardt eine effektive Nutzung vorhandener Kapazitäten und eine stärkere Steuerung der Patienten. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz dagegen will die Qualität der Praxen in den Blick nehmen.
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sollten nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz unabhängig auf ihre Qualität und Erreichbarkeit überprüft werden. Das sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch vor dem Deutschen Ärztetag. "Ärztliche Standesvertretungen und Gesundheitspolitik überschlagen sich mit Vorschlägen zur Patientensteuerung", sagte Brysch. "Dabei muss zunächst die Arbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in den Blick genommen werden."
Angesichts des Ärztemangels in Teilen Deutschlands hatte sich Ärztepräsident Klaus Reinhardt für eine effektivere Nutzung vorhandener Kapazitäten ausgesprochen. Im Blick des Ärztetags steht eine stärkere Steuerung der Patientinnen und Patienten. Reinhardt sieht das deutsche Gesundheitswesen von kaum gesteuertem Zugang und unstrukturierter Inanspruchnahme gekennzeichnet. "Das muss sich ändern." Der Ärztetag wird am Dienstag in Mainz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eröffnet.
Brysch forderte, "Qualität und Erreichbarkeit der Praxen endlich extern zu überprüfen". Es reiche nicht aus, immer mehr Geld ins System zu pumpen. "Die Arbeitsqualität im niedergelassen medizinischen Sektor ist weiterhin die große Unbekannte", sagte Brysch. Herausragendes medizinisches Engagement und schlechte Leistung würden gleich bezahlt.
Bereits mehrfach werden Jugendliche ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie als Mutprobe superscharfe Chips verzehren. Für einen Jungen in den USA, der einen Herzfehler hat, kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Der Autopsie-Bericht bringt seinen Tod mit einer hochkonzentrierten Substanz in dem Snack in Verbindung.
Ein 47 Jahre alter Mann hat mit einer unbekannten Substanz eine Berufsschule im oberbayerischen Penzberg betreten und ist kurz danach im Krankenhaus gestorben. Zumindest Teile einer Schulklasse berichteten nach dem Vorfall von Kopfschmerzen und Atemwegsproblemen, wie ein Polizeisprecher sagte. Sie werden medizinisch betreut.