Nur Lewandowski sorgt fast für Überraschung
n-tv
Alles andere als ein Sieg des FC Bayern zum Auftakt des 17. Spieltags der Fußball-Bundesliga wäre angesichts der Vorleistungen eine Sensation gewesen. Der VfL Wolfsburg setzt also seine schlimme Serie fort. Und das, obwohl Robert Lewandowski überraschend lange mit dem Toreschießen warten muss.
Herbstmeister FC Bayern München hat es im 400. Bundesligaspiel von Thomas Müller zum Jahresabschluss gegen den Krisenclub VfL Wolfsburg noch einmal krachen lassen. Drei Tage nach dem 5:0-Schützenfest beim VfB Stuttgart beendeten die in dieser Saison extrem torhungrigen Münchner Fußballstars die Hinrunde mit einem standesgemäßen 4:0 (1:0) in der zuschauerlosen Allianz Arena. 56 Treffer nach einer Halbserie sind Rekord. Jubilar Müller konnte schon in der 7. Minute sein 134. Tor in der Fußball-Bundesliga bejubeln. Der Ur-Bayer staubte erfolgreich ab, nachdem VfL-Keeper Koen Casteels einen Flatterball von Serge Gnabry nach vorne abklatschen ließ. Das erste Tor von Dayot Upamecano im Bayern-Trikot legte Müller zudem auf (57.). Der agile Leroy Sané erhöhte mit seinem sehenswerten Distanzschuss auf 3:0 (59.).
Ein später Jubelabend war es für Robert Lewandowski. Der Pole jagte seinen 43. Bundesliga-Tor im Jahr 2021 bis zur 87. Minute vergeblich nach, dann traf er nach Vorarbeit von Jamal Musiala. Zuvor drosch er den Ball aus guter Position drüber (66.) und schoss auf Zuspiel von Gnabry VfL-Torwart Casteels an (76.). Lewandowski überbot damit die Bestmarke der kürzlich verstorbenen Bayern-Legende Gerd Müller, die 1972 ebenfalls 42 Tore im Münchner Trikot erzielt hatte. Es war der 24. Treffer des Polen im 21. Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg. Nur Gerd Müller hatte einen offensichtlicheren Lieblingsgegner: Der verstorbene Torjäger traf in seiner Laufbahn 27-mal gegen den Hamburger SV. Alles andere als ein Lewandowski-Treffer wäre also die Überraschung des Abends gewesen. "Ich habe mich extrem gefreut. Das Tor war auch sehr schön. Lewy hat ein sehr gutes Spiel gemacht", lobte Trainer Julian Nagelsmann.
Nicht diskutieren, nicht meckern, nicht aufregen: Die Fußballer werden bei der Europameisterschaft auf eine Probe gestellt. Denn die Schiedsrichter sind angehalten, das konsequent zu bestrafen. Bundestrainer Julian Nagelsmann findet das gut, nimmt sich selbst in die Verantwortung - und fürchtet Sperren.