Nadal quält sich und der Rüpel erwartet ihn
n-tv
Nick Kyrgios gelingt das Undenkbare, für Rafael Nadal ist es fast schon Gewohnheit: das Erreichen des Halbfinals in Wimbledon. Der spanische Tennis-Superstar muss gegen Taylor Fritz aber hart kämpfen. Auch gegen den eigenen Körper. Jetzt wartet die Überraschung des Turniers.
Rafael Nadal biss die Zähne zusammen, die Qualen beim Aufschlag verzerrten seine Gesichtszüge. Doch niemand kann Leid auf einem Tenniscourt so gut ertragen wie der Spanier. In einem Wimbledon-Drama über 4:21 Stunden gewann Nadal den Kampf gegen sich selbst und den US-Amerikaner Taylor Fritz. Nach dem 3:6, 7:5, 3:6, 7:5, 7:6 (10:4) darf er weiter von historischen Taten träumen. "In den Bauchmuskeln ist irgendetwas nicht in Ordnung", sagte Nadal: "Es gab Momente, in denen ich gedacht habe, dass ich das Match nicht beenden kann." Er hoffe, dass er im Halbfinale "bereit ist zu spielen".
Noch zwei Siege fehlen Nadal zum dritten Majortitel der Saison, der historische Kalender-Grand-Slam rückte wieder ein Stück näher. Doch der nächste Gegner hat es in sich: Nick Kyrgios, der Nadal im All England Club schon einmal eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hatte, erfüllt endlich das Versprechen seines einzigartigen Talents.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich es in ein Grand-Slam-Halbfinale schaffe, ich dachte, der Zug wäre abgefahren", sagte Kyrgios nach dem 6:4, 6:3, 7:6 (7:5) über den Chilenen Cristian Garin. Der Wirbel um die juristische Auseinandersetzung in seiner Heimat Australien habe ihn dabei nicht belastet, sagte er. Mehr wollte er nicht dazu sagen - oder er durfte es auf Anraten seiner Anwälte nicht.