Mysteriöse Krankheit geht um: Forschung steht vor Rätsel
Frankfurter Rundschau
In Kanada leiden Infizierte unter Symptomen einer rätselhaften Krankheit. Forschende wollen nun herausfinden, was dahinter steckt.
Update von Montag, 10.01.2022, 16.30 Uhr: Rund 48 Verdachtsfälle in einer kanadischen Region stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterhin vor ein Rätsel. Eine Whistleblowerin beziehungsweise ein Whistleblower hatte davon berichtet (s. Erstmeldung). Nun melden sich zahlreiche Betroffene zu Wort. Einem Bericht der kanadischen Rundfunkanstalt CBC sind beispielsweise rund 20 Prozent der Erkrankten noch nicht älter als 40 Jahre. Eine 33-Jährige berichtete von vermehrten Zuckungen. Zudem fielen ihr neurologische Prozesse schwer: „Ich habe länger gebraucht, um einzelne Punkte zu verbinden, und die Bewältigung alltäglicher Aufgaben, wie etwa die Zubereitung eines Essens, wurde immer schwieriger.“
„Eines Morgens wusste ich nicht mehr, wie man das warme Wasser im Badezimmer anstellt“, erzählte sie laut CBC. Ein Mediziner stellte schließlich Diagnose der mysteriösen Krankheit. Eine weitere junge Frau berichtet von plötzlichem Verlust ihres Sehvermögens. „Ich konnte buchstäblich nicht mehr lesen“, schilderte die 20-Jährige. Mittlerweile sitzt sie im Rollstuhl.
Erstmeldung von Montag, 03.01.2022, 11.30 Uhr: New Brunswick – Eine unerklärbare Krankheit grassiert aktuell in Kanada. Zwei Jahre ist es her, dass der erste Fall auftauchte und noch immer haben Forschende keine Erklärung. Ein Whistleblower warnt nun gegenüber dem Guardian, dass die Krankheit inzwischen immer mehr junge Menschen betrifft.
Die Symptome der rätselhaften Krankheit sind meist neurologischer Natur. Während offiziell von 48 Fällen die Rede ist, sprechen andere Quellen von möglicherweise mehr als 150 Betroffenen. „Ich bin wirklich besorgt über diese Fälle, weil sie sich so schnell entwickeln“, so der Whistleblower oder die Whistleblowerin.
Der oder die Informantin arbeitet beim Vitalité Health Network, eine der zuständigen Gesundheitsbehörden in der Kanadischen Provinz New Brunswick. Die Person möchte ihren Namen nicht nennen, da sie nicht autorisiert sei, die Informationen zu veröffentlichen und Angst vor negativen Konsequenzen habe. Doch da sich der Gesundheitszustand gerade bei jungen Leuten derart schnell verschlechtere, sah die Person keinen anderen Ausweg, als sich an die Medien zu wenden.