
MV-Minister Blank: Energiewende wirtschaftlich und sozial
n-tv
Im Norden drehen sich besonders viele Windräder. Doch der regionale Nutzen der Ökostrom-Produktion ist nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Blank noch zu gering.
Schwerin (dpa/mv) - Als Vorsitzender der Energieministerkonferenz in diesem Jahr sieht sich Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Wolfgang Blank (parteilos) besonders in der Pflicht, den Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit den Menschen voranzubringen. "Wir wollen eine Energiewende, die funktioniert – wirtschaftlich, sozial und technisch tragfähig", sagte Blank in Schwerin. Auf der Energieministerkonferenz vom 21. bis 23. Mai 2025 in Rostock-Warnemünde gelte es, wichtige Weichen dafür zu stellen und dabei auch die neue Bundesregierung in die Pflicht zu nehmen, den rechtlichen Rahmen zu setzen. Zudem kündigte er mehrere Initiativen im Bundesrat zu dem Thema an.
Blank verwies darauf, dass Bewohner und Unternehmen in Regionen mit vielen Windparks wie im Norden Deutschlands unter besonders hohe Strompreisen litten. Dies trug in der Vergangenheit maßgeblich dazu bei, dass sich lokal oft massiver Widerstand gegen Windräder regte. Um die Akzeptanz zu verbessern, bedürfe es klarer Regeln, einer fairen Beteiligung und netzverträglicher Planungen, also eines koordinierten Ausbaus von Stromnetzen und Öko-Stromanlagen. "Die Menschen vor Ort müssen spürbar profitieren – durch Beteiligung, Wertschöpfung und bezahlbare Energiepreise", erklärte Blank.
Er warb dafür, nicht mehr nur vorrangig die Energieerzeugung zu fördern. Stromerzeuger, die bislang erheblich von den Gesetzesregeln profitierten, sollten auch an Infrastrukturkosten beteiligt werden, forderte Blank. Bislang zahlen vor allem Verbraucher über die im Norden besonders hohen Netzentgelte den kostenträchtigen Bau neuer Stromleitungen. Wichtig seien einheitliche Regeln beim Netzanschluss sowie die Integration von Energiespeichern. Der Nutzung von Ökostrom zur Gewinnung von Wasserstoff als Energieträger wird dabei eine bedeutende Rolle beigemessen. Damit könne auch vermieden werden, dass Windräder bei geringerem Strombedarf kostenpflichtig abgeriegelt werden müssen, erklärte Blank.
