
Merz tritt immer wieder in die gleichen Fettnäpfchen
n-tv
Merz beklagt die schlechten Karrierechancen von Frauen. Doch statt politischer Unterstützung zuzusichern, gibt der Kanzler Frauen Ratschläge. Das zeugt davon, dass der Kanzler offenbar selbst ein paar Tipps braucht.
Eigentlich hatte Friedrich Merz nur Gutes im Sinne. Zumindest kann man das mit viel Wohlwollen glauben. Denn bei einer Veranstaltung der "Initiative Chef:innensache", bei der Merz in Berlin auftrat, bemängelte er einen sehr wichtigen Punkt: An der Spitze vieler Unternehmen sind fast nur Männer - und zu wenige Frauen. Doch dann tritt der Bundeskanzler in ein Fettnäpfchen, in das er auch in der Vergangenheit oft getreten ist: Er drückt sich so ungeschickt aus, dass seine eigentliche Botschaft untergeht und stattdessen zu bestätigen scheint, was seit Jahren an Merz' Image haftet - sein vermeintliches Problem mit Frauen.
Die Situation war folgende: Merz hielt eine Rede vor Dutzenden Unternehmerinnen bei einem Netzwerk, das sich für Chancengerechtigkeit einsetzt. Der Kanzler rief Unternehmensführungen dazu auf, für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Dann sagte er: "Ich kenne das natürlich aus meiner Welt. Wir Männer haben eine bessere Begabung und Befähigung, Netzwerke zu bilden und uns gegenseitig auch zu unterstützen." Auch Frauen müssten sich untereinander helfen und gegenseitig stützen. "Sie müssen solche Netzwerke wie dieses hier auch bilden und sie müssen personelle Angebote machen, wenn es dann konkret um die Besetzung von Stellen geht."
