Mars: Raumsonde macht sensationelle Entdeckung unter dem „Grand Canyon“ des Planeten
Frankfurter Rundschau
Unter dem „Grand Canyon“ des Mars macht eine Raumsonde einen sensationellen Fund.
Frankfurt – Auf dem Mars gibt es Wasser, hauptsächlich an den Polen, das ist bereits bekannt. Doch nun haben Forschende eine bahnbrechende neue Entdeckung auf dem roten Planeten gemacht: Unmengen von Wasser in einer Region namens Valles Marineris (Mariner-Täler). Dabei handelt es sich um ein riesiges Grabenbruchsystem, das sich über eine Länge von 4000 Kilometer und eine Breite von bis zu 700 Kilometern ausdehnt und bis zu 7000 Meter tiefe Täler aufweist. Das System wird auch der „Grand Canyon“ des Mars genannt und steht im Mittelpunkt der neuen Entdeckung.
Um das Wasser im „Grand Canyon“ auf dem Mars zu finden, werteten Forschende Daten des europäisch-russischen „Trace Gas Orbiter“ (TGO) aus, der seit Oktober 2016 den roten Planeten umkreist. Der Orbiter hat das Instrument FREND (Fine Resolution Epithermal Neutron Detector) an Bord, das bis zu einem Meter unter die Oberfläche des Mars schauen und Wasserstoff – einen Bestandteil von Wasser – aufspüren kann.
„Mit TGO können wir sehen, was wirklich unter der Oberfläche des Mars los ist und können wasserreiche ‚Oasen‘ lokalisieren, die mit vorherigen Instrumenten nicht entdeckt werden konnten“, erklärt Igor Mitrofanov vom Space Research Institute der russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, der der Hauptautor einer neuen Studie ist, die den Wasserfund auf dem Mars beschreibt und im Fachjournal Icarus veröffentlicht wurde.