
Machtkampf in der Bayern-AfD - Streit auf Parteitag
n-tv
Wohin steuert die Bayern-AfD? Auf einem Landesparteitag wird deutlich, dass es in der Partei ganz neue Gräben gibt.
München (dpa/lby) - Die Bayern-AfD hat sich auf ihrem Landesparteitag einen Machtkampf auf offener Bühne geliefert. Ein teils hitziger Streit zu Beginn drehte sich im Kern darum, ob eine Abwahl und anschließende Neuwahl mindestens von Teilen des Landesvorstands auf die Tagesordnung des zweitägigen Treffens gesetzt wird. Tatsächlich stimmte schließlich mehr als die Hälfte der gut 1.100 anwesenden Mitglieder dafür. Da aber unklar ist und es Streit gibt, ob das Vorgehen und ein entsprechender Abwahlantrag rechtmäßig ist, war zunächst offen, ob der Parteitag am Ende tatsächlich über eine mögliche Abwahl abstimmen wird und es eine Neuwahl gibt.
Mit dem vor einigen Wochen eingereichten Abwahlantrag hatten etliche Mitglieder die Abberufung von neun amtierenden Vorstandsmitgliedern gefordert. Landeschef Stephan Protschka ist nicht darunter. Einerseits gab es dem Vernehmen nach Klagen über mangelndes Engagement von mehreren Vorständen bei der Vorbereitung der Kommunalwahlkampagne.
Andererseits gab es Streit über den Zeitpunkt der nächsten Wahl des Landesvorstands: ob man beim Januar als Wahltermin bleibt oder ob man - nach einer Verschiebung um einige Monate vor zwei Jahren - wieder zum alten Herbst-Turnus zurückkehrt. Mehrere Bezirksverbände hatten einen Parteitag mit Neuwahl noch in diesem Jahr beantragt - die Mehrheit des Landesvorstands lehnte dies aber ab. Gegen die betreffenden Vorstandsmitglieder, die sich gegen eine Neuwahl noch dieses Jahr stemmten, richtete sich dem Vernehmen nach nun der Abwahlantrag.
