Legende sieht Zverev als Nummer 1, aber ...
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Alexander Zverev war nach Australien gereist, um im Idealfall seinen ersten Grand-Slam-Titel zu holen und sich damit zur Nummer 1 der Tenniswelt zu machen. Es kam anders. Das nährt neue Zweifel am Champion-Format des besten deutschen Tennisspielers, der mit sich selbst hadert.
Der ehemalige Tennisprofi Mats Wilander hält Alexander Zverev trotz des frühen Ausscheidens bei den Australian Open für die wahrscheinliche künftige Nummer eins der Welt. "Ich wäre nicht überrascht, wenn Alexander Zverev ganz oben steht", sagte der 57 Jahre alte Schwede der "Sport Bild" auf die Frage, auf wen er als Weltranglisten-Ersten in fünf Jahren wetten würde. Zverev sei für ihn die erste Wahl: "Er hat den Aufschlag, die Entschlossenheit und den Willen zu arbeiten. Daher wird er lernen, auf allen Belägen, bei allen Grand Slams stark zu spielen." Wilander gewann selbst sieben Grand-Slam-Turniere und führte die Weltrangliste für 20 Wochen an.
Als Titelkandidat war Zverev am vergangenen Sonntag im Achtelfinale der Australian Open ausgeschieden. Der 24 Jahre alte Hamburger müsse "selbstbewusster" sein und solle sich darauf konzentrieren, "konstanter aggressiv zu spielen", sagte der ehemalige Weltranglisten-Erste Wilander: "Mit seinem harten Aufschlag und seinen Grundschlägen kann er Leute vom Platz fegen. Aber wenn das nicht funktioniert, weicht er freiwillig zurück, steht weiter hinten und wird zu passiv. Das machen große Champions nicht!"
3:6, 6:7 (5:7), 3:6 hatte Zverev gegen den keineswegs entfesselt aufspielenden Kanadier Dennis Shapovalov verloren und mit einem kraft- und mutlosen, uninspirierten Auftritt überrascht. "Er muss überlegen, was da passiert ist", forderte Tennislegende Boris Becker anschließend bei Eurosport: "Er strotzte vorher vor Selbstvertrauen, aber irgendetwas ist in diesen Wochen von Australien passiert."
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.
Vor zwei Jahren in München verfolgen bis zu 40.000 Zuschauer die Wettkämpfe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Diesmal findet die EM in Rom statt - und in Italien ist das Interesse offenbar deutlich geringer. Darauf deuten massive Rabatte hin und die Weigerung, Verkaufszahlen zu kommunizieren.
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