Klopp ist völlig ratlos, was Manés Scheitern betrifft
n-tv
Jürgen Klopp trainiert Sadio Mané beim FC Liverpool, gemeinsam feiern sie die erfolgreichste Ära der jüngeren Klubgeschichte. Nach der Trennung wird es für beide schwer. Wie Mané binnen weniger Monate vom Weltstar zum Missverständnis werden kann, darüber rätselt auch Klopp.
Im vergangenen Sommer präsentierte der FC Bayern München Sadio Mané stolz als Neuzugang von Weltrang, sogar die Konkurrenz staunte und beglückwünschte die Verantwortlichen zu diesem Coup. Selten war ein Spieler mit derart großer Reputation und mit einer solch gewaltigen Begeisterung in der Liga empfangen worden, der Senegalese kam immerhin als Afrikas Fußballer des Jahres vom FC Liverpool. Nur ein Jahr später geht Mané, der beim FC Liverpool mit Mo Salah und Roberto Firmino zuvor über Jahre eine der spektakulärsten Offensivreihen des Weltfußballs gebildet hatte, durch die Hintertür, die in die saudische Operettenliga führt.
Vom Traumtransfer zum Missverständnis in wenigen Monaten, mit wenigen Toren und einer Ohrfeige für Mitspieler Leroy Sané als am lautesten nachhallenden Einschlag. Wie es dazu kommen konnte, darüber wird gerätselt. Auch Jürgen Klopp, der Mané aus Southampton nach Liverpool geholt und dort zum Weltstar gemacht hatte, hat keine Ahnung. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was schiefgelaufen ist", sagte Liverpools Cheftrainer. "Sadio hat uns auf einem Hoch verlassen, in richtig guter Form, als Weltklassespieler. Daran gibt es keinen Zweifel. Jeder im Verein würde exakt das Gleiche sagen."
In 269 Pflichtspielen für den FC Liverpool schoss Mané 120 Tore, 48 bereitete er vor. Mit Klopp und dem FC Liverpool gewann er 2019 die Champions League, ein Jahr später holten sie gemeinsam die erste englische Meisterschaft seit 40 Jahren an den Mersey River. "Aber eine neue Umgebung, eine neue Situation, neue Erwartungen ... ich weiß es nicht. Ich habe mit Sadio nicht darüber gesprochen. Wir hatten Kontakt, aber nicht auf diese Weise. Es muss alles stimmen, damit man sein Potenzial erfüllt, ein bisschen Glück ist auch hilfreich, und das war offensichtlich nicht der Fall."