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Kliniken, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel: Wo sorgt Omikron für Engpässe?

Kliniken, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel: Wo sorgt Omikron für Engpässe?

RTL
Monday, January 24, 2022 06:50:57 AM UTC

Auch wenn die Corona-Variante wohl weniger schwere Erkrankungen hervorruft, viele Ansteckungen sorgen für Ausfälle in wichtigen Bereichen - aber nicht überall.

Ist es nur die Ruhe vor dem Sturm oder treten die Befürchtungen wegen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante doch nicht ein? Seit Wochen ist die Politik in großer Sorge wegen möglicher Ausfälle in wichtigen Bereichen der Infrastruktur des Landes. An diesem Montag beraten Bund und Länder erneut darüber. Vor dem Jahreswechsel wurden bereits Kontaktbeschränkungen weiter verschärft. Daneben wurden auch Isolations- und Quarantänevorgaben gelockert, damit nicht zu viel Personal gleichzeitig ausfällt. Einige Bereiche melden inzwischen Probleme, andere nicht.

Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de

Energie- und Wasserversorger bezeichnen die Lage momentan als "weiterhin entspannt". Besonders für Leitwarten und Entstörungsdienste werde die Lage aber regelmäßig neu bewertet, heißt es beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. "Insbesondere für das Kernschlüsselpersonal bestehen seit Beginn der Pandemie besondere vorsorgende Schutzmaßnahmen, um den Eintrag und die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern." Zu den Notfallplänen zählen demnach etwa Schichtpläne mit längeren Arbeitszeiten, Kontaktverbote zwischen Teams und die Reaktivierung kürzlich in Rente gegangener Mitarbeiter. Bislang müssten aber keine Maßnahmen verschärft werden.

"Aktuell gehen 90 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen davon aus, den Betrieb auch über die kommenden Wochen hinweg aufrecht zu erhalten, selbst wenn 30 Prozent der Mitarbeiter ausfallen sollten", sagte Ingbert Liebing, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen, dessen Mitglieder neben Energie- und Wasserbetrieben auch Müllabfuhren, Straßenreinigung und Telekommunikationsanlagen betreiben. Bei höheren Ausfallzahlen sprach er sich dafür aus, den Einsatz von symptomlosen Infizierten in Schlüsselpositionen zu erlauben. Liebing betonte jedoch: "Derzeit ist durch die Omikron-Variante kein erhöhtes Risiko für die Ver- und Entsorgungssicherheit zu befürchten."

Im Nahverkehr haben dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge nur die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Angebot eingeschränkt. In der Hauptstadt sind die Infektionszahlen besonders hoch. Weitere Verkehrsunternehmen mit Angebotseinschränkungen seien nicht bekannt, teilte der VDV auf Anfrage mit. Bei der Deutschen Bahn ist der Krankenstand nach Gewerkschaftsgaben zwar inzwischen höher als üblich. Es gibt aber noch keine Personalengpässe, die zu einer Einschränkung des Zugverkehrs führen würden. "Aktuell läuft der Betrieb ruhig und weitgehend reibungslos", teilte der Konzern mit.

Alarmmeldungen gibt es aus der Logistik-Branche bisher nicht: "Es seien keine außergewöhnlich hohen Krankenstände zu verzeichnen", teilte ein Sprecher des Bundesverbands Spedition und Logistik mit. "Die Speditionshäuser sind im Umgang mit dem anhaltenden Pandemiegeschehen inzwischen äußerst routiniert, so dass trotz dünner Personaldecken absehbar keine versorgungsrelevanten Ausfälle größeren Ausmaßes für die Bevölkerung zu befürchten sind."

Weniger positive Rückmeldungen kommen dagegen aus den Kliniken. Dort werden derzeit überdurchschnittlich hohe Personalausfälle beklagt. Fast drei Viertel der Krankenhäuser berichten von höheren Personalausfällen in patientennahen Bereichen als um diese Jahreszeit üblich, wie aus einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts unter mehr als 240 Kliniken von Mitte der Woche hervorgeht. Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte der dpa: "Die Daten lassen vermuten, dass die deutlich höheren Personalausfälle auf Omikron-Infektionen bei Krankenhausmitarbeitenden zurückzuführen sind."

Jedes zweite Krankenhaus gab in der Umfrage an, wegen des Personalmangels derzeit seine Betten auf den Allgemeinstationen nicht voll betreiben zu können, fast jedes zweite sagt dies über seine Intensivstationen. Besonders hoch ist der Krankenstand nach Angaben der Krankenhausgesellschaft unter den Pflegekräften.

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