
Klette-Prozess: Zeugen des Überfalls in Duisburg befragt
n-tv
Mit schweren Waffen bedrohten die Täter den Beifahrer und Fahrer eines Geldtransporters in Duisburg. Woran können sich Zeugen 26 Jahre nach der Tat erinnern?
Verden/Duisburg (dpa/lnw) - Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette ist erstmals näher über den Überfall auf einen Geldtransporter am 30. Juli 1999 in Duisburg gesprochen worden. Damals keilten vermummte Täter das Fahrzeug auf dem Parkplatz eines Großhandelsmarktes ein, rammten es und bedrohten die beiden Wachleute mit einer Panzerfaust, einer Maschinenpistole und einem Sturmgewehr. Die Täter raubten laut Anklage eine Million Mark, der Schaden wurde später mit rund 519.000 Euro angegeben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die angeklagte Daniela Klette an dem Überfall beteiligt war.
Diese steht seit Ende März vor dem Landgericht Verden. Die Ermittler werfen ihr vor, gemeinsam mit ihren untergetauchten Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen zu haben. Dabei sollen die RAF-Terroristen insgesamt mehr als 2,7 Millionen Euro für ihr Leben im Untergrund erbeutet haben. Nach rund vier Wochen Sommerpause ist der Prozess nun fortgesetzt worden.
Einen Eindruck von dem Überfall in Duisburg bekam das Gericht durch die Aussagen des damaligen Beifahrers des Geldtransporters. Da der Mann inzwischen gestorben ist, wurden Vernehmungsprotokolle verlesen. Darin schilderte der Mitarbeiter der Polizei, wie er und sein Kollege auf dem Parkplatz plötzlich von zwei Fahrzeugen eingekeilt wurden. Maskierte seien herausgestürmt und hätten sie mit Waffen bedroht. "Der Mann hielt dann das Gewehr mit Laufmündung in Höhe meines Kopfes", sagte er laut Protokoll.
