
Kiew fordert Schutz für inhaftierten Nord-Stream-Verdächtigen
n-tv
Ein ukrainischer Tatverdächtiger wird im Sommer wegen der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines inhaftiert. Seit zehn Tagen hungert er in italienischer Haft. Ukrainische Behörden und Anwälte fordern menschenwürdige Bedingungen und warten auf die Entscheidung zur Auslieferung nach Deutschland.
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez zeigt sich besorgt um den in Italien inhaftierten Serhij K., der im Zusammenhang mit der Sprengung der Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee beschuldigt wird. Die Ehefrau des 49-Jährigen habe berichtet, dass ihr Mann seinen Hungerstreik fortsetze und inzwischen in einem kritischen Gesundheitszustand sei, teilte Lubinez bei Telegram mit. Er veröffentlichte auch ein Foto vom Treffen und teilte mit, dass er die italienischen Behörden schriftlich zur Einhaltung der Grundrechte des Tatverdächtigen aufgefordert habe.
Serhij K., der für ein Strafverfahren nach Deutschland ausgeliefert werden soll, protestiert mit seinem Hungerstreik nach Angaben seines Anwalts gegen die Haftbedingungen. Der Ukrainer verweigert demnach bereits seit dem 31. Oktober die Nahrungsaufnahme. K. befindet sich seit dem Sommer in Italien in Untersuchungshaft.
Der Menschenrechtsbeauftragte Lubinez sagte, dass die Situation sofortiges Handeln erfordere. Er habe sich deshalb auch an das Justizministerium Italiens, die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Pina Picierno, und andere gewandt. "Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Rechte des Ukrainers zu schützen. Denn die Inhaftierung von Serhij in einer Hochsicherheitsanstalt unter unangemessenen Bedingungen ist inakzeptabel und verstößt gegen die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten!", schrieb Lubinez.
