
Kameras am Erfurter Anger: Kriminalitäts-Hotspot im Visier
n-tv
Am Erfurter Anger zeichnen nun Kameras das Geschehen auf. Was Befürworter und Kritiker zur neuen Videoanlage sagen – und wie der Datenschutz dabei gewährleistet werden soll.
Erfurt (dpa/th) - Der Erfurter Anger - einer der Kriminalitätshotspots in Thüringen - wird jetzt mit Kameras überwacht. Innenminister Georg Maier (SPD) und der Oberbürgermeister der Thüringer Landeshauptstadt, Andreas Horn (CDU), nahmen die umstrittene Videoaufzeichnungsanlage nach langer Diskussion und Verzögerung wegen datenschutzrechtlicher Bedenken am Nachmittag in Betrieb. Es ist die erste Anlage im Freistaat, die in Regie der Polizei läuft. In anderen Kommunen wie Mühlhausen, Sonneberg und Suhl werden bereits in Verantwortung der städtischen Ordnungsämter öffentliche Bereiche per Kameras in den Blick genommen.
Die zwölf auf dem meistfrequentierten Platz der Erfurter Innenstadt installierten Kameras sollen das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken, Straftaten präventiv verhindern und im Ernstfall eine schnelle polizeiliche Reaktion ermöglichen. Mit der Videoaufzeichnung werde ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum geschaffen, betonte Innenminister Maier. "Die Menschen sollen sich auf Thüringens größter Einkaufsmeile sicher und wohlfühlen – und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit."
Auf dem Erfurter Anger war den Angaben nach in den vergangenen Jahren die Zahl der Ordnungswidrigkeiten und Straftaten deutlich gestiegen. Mit durchschnittlich rund 2.100 Straftaten jährlich - darunter Drogendelikte und Diebstähle - hat der Anger laut Ministerium die höchste Kriminalitätsbelastung im Freistaat. Die Videoaufzeichnung sei auch von vielen Bürgern gewünscht worden, sagte Oberbürgermeister Horn.
