Kölns Matchwinner verachtet Wolfsburg-Boss
n-tv
Köln-Stürmer Anthony Modeste nimmt nur kurz Anlauf und trifft auch in der dritten Halbzeit, den Interviews nach dem Spiel. Der Matchwinner beim 3:2 in Wolfsburg knöpft sich Wolfsburg-Boss Jörg Schmadtke vor. Mit dem verbindet ihn eine unfreundliche Vergangenheit.
Anthony Modeste war glücklich. Ein Doppelpack, drei Punkte für ein ruhiges Weihnachtsfest und endlich Zeit für eine persönliche Abrechnung mit Wolfsburg-Boss Jörg Schmadtke. "Ich bin heute glücklich, weil wir gegen Wolfsburg gespielt und gewonnen haben. Das ist die Mannschaft von Schmadtke", sagte der Matchwinner in der ARD, nur um bei Sky nachzulegen: "Man trifft sich immer zweimal im Leben. Es ist schön, hier zu gewinnen und Wolfsburg in die Krise zu schicken."
Zur Krise entlang der ICE-Strecke zwischen Hannover und Berlin-Spandau kommen wir gleich noch, blicken jedoch erst einmal mit Freude auf Modestes ehrliche Worte. Ein wenig Trash-Talk am Rande eines Spiels hat noch nie geschadet, ist essenzieller Bestandteil der Unterhaltungsmaschine Fußball und immer auch ein willkommener Grund für einen Blick zurück. Von 2015 bis 2017 waren der Manager und der Stürmer beide beim 1. FC Köln unter Vertrag. Es waren erfolgreiche Zeiten, Modeste traf und traf und mit seinen 25 Toren in der Saison 2016/2017 führte der Franzose den Effzeh in die Europa League. Die Fans widmeten ihm Lieder. Er war ihr Held. Danach wurde es dreckig, es kam zu Bruch.
Der VfL Bochum hat geschafft, was ihm niemand zugetraut hat: Trotz der 0:3-Niederlage im Relegationshinspiel den Abstieg aus der Bundesliga noch zu verhindern. Doch im Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf wächst der Revierklub über sich hinaus, geht nach 70 Minuten mit 3:0 in Führung. Danach fallen keine Tore mehr aus dem Spiel - und im Elfmeterschießen vollbringt der VfL das Wunder.
Vor zwölf Jahren stand die Düsseldorfer Fortuna schon einmal in der Relegation. Und gerade die zweite Partie ist bis heute legendär. Denn als plötzlich ein Mann noch vor Abpfiff des Spiels auf dem Rasen hockte und einen der beiden Elfmeterpunkte aus dem Grün herausschnitt, dachte nicht nur der alte Fuchs Otto Rehhagel, er wäre im falschen Film!