
Innenminister verteidigt NRW-Ermittler im Terror-Fall
n-tv
Haben die Sicherheitsbehörden in NRW die Gefahr durch die beiden Terror-Verdächtigen von Castrop-Rauxel anfangs zu klein eingeschätzt? Innenminister Reul weist das zurück. Die Ermittler hätten erstmal an konkrete Informationen kommen müssen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wehrt sich gegen den Vorwurf, dass Sicherheitsbehörden in NRW nicht entschlossen genug gegen die Terror-Verdächtigen von Castrop-Rauxel vorgegangen seien. Es habe bis kurz vor der Festnahme der Tatverdächtigen in der Nacht auf den 8. Januar keine konkreten Informationen zu möglichen Tätern und zu Anschlagszielen gegeben, sagte Reul am Mittwoch im nordrhein-westfälischen Landtag. Als die Verdächtigen dann identifiziert waren, hätten Sicherheitskräfte umgehend zugeschlagen. Die SPD hatte das Thema in der Fragestunde des Landtags auf die Tagesordnung gebracht.
In der Woche vor der Festnahme sei nach Hinweisen eines ausländischen Geheimdienstes zwar bereits von Sicherheitsbehörden auf Bundesebene in dem Fall ermittelt worden. Ansätze für Ermittlungen in NRW hätten sich daraus aber nicht ergeben, sagte Reul. Es sei nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) um eine "sehr unspezifische und abstrakte Gefährdung" gegangen. Das BKA habe bereits alle nötigen Maßnahmen in die Wege geleitet gehabt.
Die "WAZ" hatte unter Berufung auf das BKA berichtet, dass dem nordrhein-westfälischen LKA bereits am 31. Dezember Informationen über eine "mögliche Tatörtlichkeit im Bundesland NRW" vorgelegen hätten. Reul sagte, es habe sich dabei lediglich um einen "abstrakten Bezug nach NRW" gehandelt. Worin dieser Bezug bestand, präzisierte er nicht. Es habe aber keinerlei konkrete Hinweise auf die möglichen Täter und auf mögliche Anschlagsziele gegeben, betonte er.
