In Las Vegas' geheimen Tunneln bröckelt die Glitzer-Fassade
n-tv
Abseits von Glitzer-Casinos und verruchten Partys herrscht eine trostlose Realität in Las Vegas: Tausende Menschen sind obdachlos und leiden an Hunger. Sie werden verdrängt, auch wegen des Super Bowls - und leben in einer geheimen Stadt unter der Glücksspiel-Metropole.
Las Vegas. Stadt des Glücksspiels und der Sünde. Glitzernde Hotels, verruchte Partys und schillernde Casinos treffen auf Reichtum, Extravaganz und Glamour. So steht es im Reiseführer, so erleben es die Touristen. In der sogenannten "Fremont Street Experience" ist die Realität tatsächlich exakt so. Mehr Kommerz, mehr Neon geht nicht: Die Mall erstreckt sich über mehrere Blocks in Downtown Las Vegas und blinkt und funkelt, wie und wo es nur irgend geht.
Grelle Lichter und LED-Bildschirme bilden eine gewölbte Decke. Darunter herrscht Super-Bowl-Ausnahmezustand: Musikerinnen rocken leicht bekleidet, Football-Fans geben sich am Tag vor dem großen Spiel in bunten NFL-Trikots die Kante und lassen die Selfiesticks tanzen. Alles ist riesig, protzig, luxuriös. Touristen gleiten an Seilen hoch unter der Decke längs durch die Kommerzmeile.
Doch immer wieder kommt es mitten in den jauchzenden Massen zu krassen Kontrast-Momenten. Denn vereinzelt schlurfen Obdachlose mit Sack und Pack herum, zerteilen die Massen wie von Geisterhand. Sie werden umkurvt und nicht beachtet. Wenige Meter von der "Experience" entfernt liegen am Straßenrand weitere Menschen, in verdreckten Klamotten und ohne Zuhause. Mehr Gegensatz zum Luxus geht nicht.