
IfW sieht kaum Wachstum - Politik sorgt für Unsicherheit
n-tv
Die deutsche Wirtschaft tritt nach Auffassung des IfW in diesem Jahr auf der Stelle. Das es nicht weiter abwärts gehe, sei beinahe allein dem privaten Konsum zu verdanken. Der Außenhandel werde dagegen erneut sinken. Die Politik trage eine erhebliche Mitschuld.
Deutschlands Weg aus dem Konjunkturtief verlängert sich laut jüngster Prognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Erst nach dem Frühjahr zeichne sich eine moderate Erholung ab, erklärte das Institut. Im Winterhalbjahr dürfte die Wirtschaftsleistung noch schrumpfen und im Gesamtjahr mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum mehr als stagnieren. Damit revidierte das IfW nach eigenen Angaben seine Erwartungen aus der Winterprognose deutlich um 0,8 Prozentpunkte nach unten. Für 2025 ließ das IfW seine Prognose unverändert und sieht den Zuwachs der Wirtschaftsleistung bei 1,2 Prozent.
"In der deutschen Konjunktur drücken zurzeit eine ganze Reihe von Faktoren auf Stimmung und Wirtschaftsdaten. Die Exportwirtschaft leidet unter einer schwächelnden Weltkonjunktur, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wirkt restriktiv und dürfte das auch noch bis ins kommende Jahr hinein tun, und die Sparanstrengungen der Bundesregierung kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt und versprühen zusätzlichen Pessimismus", sagte IfW-Präsident Moritz Schularick.
Es mehrten sich die Anzeichen, dass vor allem strukturelle Probleme auf der Wirtschaft lasteten, ergänzte sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. "Schwachpunkt bleiben die privaten Investitionen, auch weil die Wirtschaftspolitik viel Unsicherheit schürt." Zudem schätze das IfW die unternehmerische Investitionstätigkeit nunmehr deutlich schwächer ein.
