Hochwasser hält Niedersachsen in Atem: Talsperren voll
n-tv
Das Hochwasser lässt die Menschen in Niedersachsen nicht zur Ruhe kommen. Tausende Helfer sind über die Feiertage im Einsatz gewesen, um Deiche mit Sandsäcken zu stützen. Entwarnung ist nicht in Sicht. Überlaufende Stauseen im Harz verschärfen die Situation.
Hannover (dpa/lni) - Tagelanger Dauerregen hat in weiten Teile Niedersachsens über die Feiertage für eine angespannte Hochwasserlage gesorgt. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und verwandelten die Umgebung in Seenlandschaften. In Northeim in Südniedersachsen und Uplengen im Kreis Leer brachen Dämme, in Rinteln (Kreis Schaumburg) und Sandkrug (Landkreis Oldenburg) gab es erste Evakuierungen. Im Harz liefen zwei Talsperren über, die Stadt Braunschweig bereitete sich auf eine neue Scheitelwelle der Oker am späten Dienstagabend vor. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren im Dauereinsatz, um Dämme mit Sandsäcken zu sichern.
Ministerpräsident Stephan Weil besuchte am Dienstag vom Hochwasser betroffene Gebiete, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Bei einem Besuch in Northeim, wo ein Damm gebrochen war, dankte er den Zehntausenden Helfern für ihren Einsatz über die Feiertage. "Es zeigt sich, dass dieses Engagement wirklich dringend notwendig ist", sagte der SPD-Politiker. Für Entwarnung sei es aber noch zu früh. "Es ist völlig klar, wir sind noch nicht über den Berg."
Mit Entspannung rechnen die Behörden trotz nachlassendem Regen auch in den nächsten Tagen nicht. "Tatsächlich ist die Lage in ganz Niedersachsen sehr angespannt", sagte die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Anne Rickmeyer.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.