Hawaii oder Utah? Hauptsache Ironman-WM
n-tv
Nach 938 Tagen darf Anne Haug endlich die Mission Titelverteidigung angehen. Auf neuer Strecke wird die Ironman-WM zur Wundertüte. Denn diesmal findet die Weltmeisterschaft nicht auf Hawaii, sondern in Utah statt. "Eine WM ist eine WM", erklärt Haug. Und die will sie natürlich gewinnen.
938 Tage saß Anne Haug ungefährdet auf ihrem Thron. Erst Absage, dann Verlegung - dem sensationellen Sturm auf den Ironman-Gipfel folgte die Leere der Pandemie. Vor der herbeigesehnten Titelverteidigung plagen die Weltmeisterin nun Zweifel, die Rolle der Gejagten macht ihr zu schaffen. "Es ist immer einfacher, mit einem weißen Blatt ins Rennen zu gehen und einfach mal zu machen, als wenn man seit drei Jahren einen Rucksack mit sich rumschleppt, die Zielscheibe auf dem Rücken hat und jeder möchte einem den Titel abluchsen", sagte Haug.
Mit der Bürde der Favoritin mache man sich "Gedanken, dass alles andere als ein Sieg Versagen wäre", führte sie aus: "Aber so darf man nicht rangehen." Erst recht nicht beim WM-Rennen heute (14.20 Uhr/HR) - denn das scheint offener denn je. Neben der langen Pause sorgt auch die erstmalige Verlegung aus dem Ironman-Mekka Hawaii nach St. George im US-Bundesstaat Utah für "große Unsicherheit".
"Es ist eine Wundertüte für alle", sagte Haug: "Es fühlt sich fast an wie Olympia alle vier Jahre. Es ist ein bisschen zwiegespalten aus Vorfreude und Nervosität." Am 12. Oktober 2019 hatte sie bei ihrer erst zweiten Teilnahme auf Hawaii triumphiert, auch auf ihrer einzigen Langdistanz seit Pandemiebeginn im September 2021 in Roth konnte die laufstarke Athletin mit neuem Streckenrekord überzeugen.