Gewerkschaft lehnt Tarifangebot der Bahn ab
n-tv
Die EVG ist "brüskiert" über das erste Tarifangebot der Deutschen Bahn und lehnt ab. Diese findet das "nicht nachvollziehbar". Deutschland droht ein Streik der Eisenbahner. Der nächste offizielle Verhandlungstermin ist erst in über einem Monat angesetzt.
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein erstes Angebot des Konzerns abgelehnt. Die am Dienstag wieder aufgenommenen Verhandlungen in Berlin werde die Gewerkschaft am Mittwoch nicht fortsetzen, teilte sie am Mittag mit. "Die EVG sieht in den vom Arbeitgeber vorgelegten Unterlagen keinerlei Grundlage, um in Verhandlungen einzutreten", hieß es. "Das Papier, das uns am späten Dienstagabend endlich vorgelegt worden ist, verdient den Namen Angebot nicht, das brüskiert unsere Kolleginnen und Kollegen und das ist inakzeptabel." Die Gespräche seien seitens der EVG bis zum nächsten offiziellen Verhandlungstermin am 24. und 25. April vertagt worden.
Tarifvorständin Cosima Ingenschay hatte zuvor betont, die Belegschaft sei für Warnstreiks bereit. Konkrete Zeitpläne nannte sie indes nicht. Die EVG und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wollen aber wohl am 27. März einen halben Tag lang den Verkehr in Deutschland gemeinsam lahmlegen.
Die Deutsche Bahn (DB) kritisierte die Ablehnung des Angebots als "nicht nachvollziehbar". Es sei auf zentrale Forderungen der EVG eingegangen worden. Das Unternehmen forderte die EVG auf, die Verhandlungen "zeitnah fortzusetzen". Aus Sicht von Personalvorstand Martin Seiler ist der vereinbarte nächste Termin Ende April angesichts der berechtigten Erwartungen der Mitarbeitenden zu weit entfernt: "Wir sind jederzeit bereit, die Verhandlungen zu einem früheren Zeitpunkt fortzusetzen."