Gemälde von Chunqing Huang in Wiesbaden: Im Olymp ist noch viel Platz
Frankfurter Rundschau
In Wiesbaden zeigt die Malerin Chunqing Huang abstrakte Porträts berühmter Kolleginnen und Kollegen von Ikemura bis Turner.
Schauen, nicht lesen: Lassen Sie den Zettel mit den Bildtiteln erst einmal liegen, wenn Sie durch die von Ulf Erdmann Ziegler klug kuratierte Ausstellung „Painter’s Portrait“ der Malerin Chunqing Huang im Kunsthaus Wiesbaden schlendern. Kurator Ziegler hat auf Nummern und Schildchen an den jeweils gleich großen, aber trotz der Abstraktion völlig unterschiedlichen Ölbildern verzichtet, und das ist eine gute Idee. In dem großen, hohen Saal hängt so ein wunderbares intellektuelles Ratespiel, wenn man denn die gesondert gelisteten Bildtitel ignoriert (was dem routinierten Museumsgänger zugegebenermaßen schwer fällt, was man aber unbedingt tun sollte). 47 abstrakte Porträts sind hier zu sehen, die die Künstlerin seit 2016 von berühmten Kollegen wie Caspar David Friedrich, August Macke, Henri Rousseau oder Neo Rauch und einigen wenigen Kolleginnen wie Maria Lassnig, Leiko Ikemura oder Marianne von Werefkin gemalt hat. Fünf weitere Porträts sind zeitgleich als „Intervention“ in der bedeutenden Sammlung der Klassischen Moderne des Museums Wiesbaden ausgestellt, eine Viertelstunde zu Fuß von der städtischen Kunsthalle entfernt.More Related News