Gedenkfeier zum Jahrestag des Kriegsendes in Neuengamme
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Unter dem Eindruck der Ereignisse in der Ukraine haben am Dienstag mehrere Hundert Menschen des Kriegsendes vor 77 Jahren in der Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme gedacht. Erstmals fand die Feier ohne Beteiligung offizieller Vertreter aus Russland und Belarus statt. Deren Anwesenheit halte die Hamburger Gedenkstätten-Leitung für unzumutbar.
Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren auch Überlebende des Lagers. Die heute in Israel lebende Helga Melmed wurde 1928 in Berlin geboren. Sie berichtete, dass sie ab dem Alter von zwölf Jahren in verschiedene Konzentrationslager gebracht wurde. Eines davon sei das Neuengammer Außenlager Poppenbüttel gewesen. Melmed wandte sich gegen Hass und rief dazu auf, die Unterschiede in der Welt zu respektieren. "Vielleicht können wir es mit Liebe anstatt mit Hass probieren", sagte die KZ-Überlebende.
Nach dem Vortrag einer nach Hamburg geflüchteten Ukrainerin zum Krieg beschwerte sich eine Zuhörerin lautstark: "Entschuldigung, Sie können doch den Holocaust nicht mit dem Krieg in der Ukraine vergleichen!" Gemeinsam mit ihrem Begleiter und einigen weiteren Teilnehmern verließ die Frau die Veranstaltung dann unter Protest.
Im KZ Neuengamme und seinen 85 Außenlagern waren nach Angaben der Gedenkstätte mehr als 100.000 Menschen inhaftiert worden. Mindestens 42.900 kamen ums Leben. Der 3. Mai 1945 bedeutete für die Überlebenden die Befreiung aus der Gewalt der SS. Am selben Tag starben jedoch fast 7000 Häftlinge bei einem britischen Luftangriff auf Schiffe in der Lübecker Bucht. Die SS hatte die Gefangenen an Bord der "Cap Arcona" und der "Thielbek" gebracht. Was mit ihnen geschehen sollte, ist nicht geklärt. Ebenfalls am 3. Mai 1945 besetzten britische Truppen nach Verhandlungen kampflos Hamburg.
Kamenz (dpa/sn) - Die AfD hat bei den Wahlen der Kreistage in allen zehn sächsischen Landkreisen die Mehrheit errungen. Nach Auszählung aller Stimmen erreichte sie zwischen 27,2 Prozent im Landkreis Leipzig und 36,1 Prozent im Landkreis Görlitz, wie aus der Übersicht des Landeswahlleiters hervorgeht. Auch bei den Stadtratswahlen in den kreisfreien Städten konnte die AfD punkten. In Dresden und Chemnitz wurde sie ebenfalls stärkste Kraft. Nur in Leipzig musste sie sich CDU und Linken geschlagen geben und kam auf Platz 3. Die sächsische AfD wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft, wehrt sich derzeit aber juristisch dagegen.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.