Frustriertes Werder wacht zu spät aus Albtraum auf
n-tv
Die ersten fünf Spiele der Bundesliga-Saison kann Darmstadt nicht gewinnen. Gegen Gladbach schenken sie ein 3:0 her und am sechsten Spieltag liegen sie mit 4:0 gegen Werder Bremen vorn. Dann kommt Naby Keita, das Zittern beginnt. Es reicht, ganz knapp. Die Lilien feiern, Bremen schaut nach unten.
Mit einem berauschenden Torfestival hat sich Darmstadt 98 endgültig in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Der Aufsteiger gewann am 6. Spieltag 4:2 (2:0) gegen Werder Bremen und feierte damit seinen ersten Saisonsieg. Durch den Erfolg verließen die Lilien (vier Punkte) die Abstiegsränge. Matthias Bader (5.), Tim Skarke (25.) Marvin Mehlem (50.) und Tobias Kempe per Handelfmeter (62.) sorgten mit ihren Treffern für den ersten Dreier der Hessen in der Bundesliga nach 2346 Tagen Wartezeit. Die ganz schwachen Bremer kassierten die sechste Liga-Auswärtspleite in Folge, in Darmstadt haben die Hanseaten noch nie gewonnen. Daran änderten auch die Tore von Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) nichts.
"Es war eine absolut verdiente Niederlage. Wenn du erst nach dem 1:4 anfängst, Fußball zu spielen, hast du es so verdient", sagte Werder-Stürmer Marvin Ducksch bei DAZN: "So wird es schwer, Punkte zu holen." Die 17.810 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor sahen bereits nach 70 Sekunden den ersten guten Abschluss der Gastgeber durch Fabian Nürnberger. Kurz darauf wurden die Darmstädter für ihre gute Anfangsphase belohnt. Bader verwertete eine Flanke von Mehlem.
Die Bremer, bei denen Kapitän Marco Friedl und Niklas Stark fehlten, wachten erst nach dem Rückstand auf. Richtig gefährlich wurden die Gäste allerdings nicht, erst in der 17. Minute prüfte Ducksch den Darmstädter Torhüter Marcel Schuhen per Freistoß. In der Defensive offenbarten die Bremer immer wieder Schwächen. Das zeigte sich auch beim sehenswerten Treffer Skarkes, den die löchrige Abwehr der Gäste erst ermöglichte. Wie schon in einigen Szenen zuvor ließen die Bremer den Darmstädtern viel zu viel Raum, dazu kamen Defizite im Zweikampf und bei der Abstimmung.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.