Experte erklärt: Mehrere Sicherheitsmechanismen an der Seilbahn müssen versagt haben
RTL
In der Nähe des Lago Maggiore in Italien hat eine Seilbahngondel 14 Menschen in den Tod gerissen – die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen noch.
In der Nähe des Lago Maggiore in Italien hat eine Seilbahngondel 14 Menschen in den Tod gerissen – die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen noch. Eugen Nigsch, der Geschäftsführer der Seilbahn Koblenz, erklärt im RTL-Interview, wie viele Kontrollen bei solchen Seilbahnen täglich durchgeführt werden und warum so ein Unfall sehr selten passiert. "Ich möchte noch mal betonen, dass Seilbahnen weltweit das sicherste Verkehrsmittel sind", sagt Nigsch. Gemessen an Unfallstatistiken kämen diese noch weit vor Flugzeugen, erklärt er. Das läge daran, dass "sehr, sehr viele Sicherheitsbauteile ineinandergreifen". Eine Seilbahn unterliege vielen technischen Vorschriften und müsse in bestimmten Intervallen genau überprüft werden. Das ist laut Nigsch EU-weit einheitlich geregelt. "Da gibt einen ganzen Katalog", erklärt er. Jeder Seilbahnbetreiber müsse sich an diese Überprüfungen halten. Zum Beispiel würden die Seilrollen, Betriebsbremsen, Notbremsen und das Notstromaggregat täglich gecheckt. Auch die Seile der Bahn, von denen bei dem Unglück am Monte Mottarone eins gerissen sein soll, würden einmal im Monat in Augenschein genommen. Eine "magnetinduktive Prüfung", mit der auch Beschädigungen im Seil entdeckt werden könnten, sei bei der Bahn zuletzt im November durchgeführt worden. Wie genau es zu dem tödlichen Absturz der Gondel in Italien kommen konnte, kann sich auch der Experte noch nicht erklären. "Ich gehe davon aus, dass eine Seilfangbremse installiert ist, das ist normalerweise bei diesem Bahn-Typ der Fall", sagt Nigsch. Sie soll verhindern, dass eine Gondel ungebremst ins Tal rast, wenn eins der Zugseile reiße.More Related News