Ex-STIKO-Mitglied kritisiert deutsche Corona-Politik: „Mischung aus Inkompetenz und Arroganz“
RTL
Der Wissenschaftler Gerd Antes meint: Modellrechnungen liegen und lagen bisher teilweise „unglaublich schief“ - und sucht die Schuld bei Politikern..
Wie wird sich die Omikron-Welle entwickeln und mit welchen Maßnahmen können wir zukünftige Corona-Wellen steuern und vielleicht sogar verhindern? Diverse Modellrechnungen und Studien beschäftigen sich mit möglichen Corona-Szenarien, die in der Zukunft liegen. Teilweise sind diese Studien große Spekulationen, teilweise liegen sie "voll daneben". Der renommierte Wissenschaftler Gerd Antes kritisiert die deutsche Wissenschaft und Politik scharf.
Zu wenig Daten und eine zu hohe Dunkelziffer: Kann denn so überhaupt jemand vorhersagen, was in ein paar Monaten sein wird? Im RTL/ntv-Interview erklärt das ehemalige STIKO-Mitglied, warum wir eigentlich überhaupt nichts über unsere Zukunft mit Corona wissen.
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Wie entwickeln sich die Corona-Zahlen in den nächsten Monaten? Und ist eine Impfpflicht wirklich der richtige Weg, um aus der Pandemie zu kommen? Der Wissenschaftler Gerd Antes meint: Modellrechnungen liegen und lagen bisher teilweise "unglaublich schief": Und zwar "nicht knapp daneben, sondern voll daneben" erklärt er im Interview mit RTL-Reporterin Nina Lammers.
Vieles könnten die Politik und auch die Wissenschaft immer noch nicht verstehen: "Man muss auch ganz ehrlich sagen: die Modelle sind großteils datenfrei, weil wir diese Daten nicht haben. Weil wir von der ersten Minute an versäumt haben, ganz gezielt durchdacht, intelligent die Daten zu erheben, die wir brauchen."
Deshalb seien Modellrechnungen und die Datenlage "extrem unzuverlässig" und man solle nicht viel darauf bauen. Als Beispiel dafür nennt er Bremen, das quasi als "Musterschüler" eine hohe Impfquote habe. Die Infektionszahlen in Bremen seien jetzt aber trotzdem extrem hoch: "Und das ist eigentlich ein Beleg dafür, dass wir sehr viel immer noch nicht verstehen. Und zwar nicht nur nicht richtig verstehen, sondern nicht mal ansatzweise."
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Als Grund für diese Misere sieht Antes vor allem die Politik: Mit einer "Mischung aus Inkompetenz und teilweise Arroganz. Wenn man unsere Ministerpräsidenten hört, die uns immer wieder erklären, dass sie eigentlich alles im Griff haben und man dann die Realität anschaut, dann stimmt das einfach nicht." Dabei nennt er auch die teilweise "grottenschlechten Studien", die von den Ländern selbst finanziert wurden.