Ex-Generalvikar beklagt Blockade bei Aufklärung
n-tv
München (dpa/lby) - Münchens ehemaliger Generalvikar Peter Beer hat massive kircheninterne Widerstände bei der Aufklärung von sexuellem Missbrauch angeprangert. "Wenn du Hierarchien angreifst, Herrschaftswissen transparent machen willst, wird blockiert und zurückgeschossen", sagte Beer der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). "Ich habe alles versucht gegen die Täterschützer. Aber ich konnte den Apparat letztlich kaum ändern." Beers Bilanz: "Diese Kirche kann sich nicht selbst aufklären. Das ist meine bittere Erfahrung."
Das jüngst veröffentlichte Gutachten zu Fällen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Erzbistum München und Freising hatte Beer bescheinigt, sich in seiner Amtszeit zwischen 2010 und 2019 "als einer von wenigen und gegen teils erbitterten Widerstand" für eine umfassende Aufklärung und ein konsequentes Vorgehen gegen Missbrauchsverdächtige und -täter eingesetzt zu haben. Als Generalvikar war er der zweitmächtigste Mann im Erzbistum hinter Kardinal Marx.
Im "Zeit"-Interview sagte Beer nun: "Die Kirche darf nicht länger Schonraum sein für Kleriker, die Angst vorm Leben, Angst vor Sexualität, Angst vor Nähe, Angst vor Verantwortung haben." Keine Institution beurteile die Menschen in ihrer Lebensführung so hart wie die Kirche. "Also müssen wir unsere hohen Maßstäbe auch an uns selbst anlegen." Ihn persönlich habe es erschüttert, als er festgestellt habe: "Wir haben keine Einzelfälle von Missbrauch, sondern ein System." Manchmal frage er sich deshalb sogar, ob es ein Fehler gewesen sei, Pfarrer geworden zu sein.
Die kircheninternen Widerstände bei der Aufklärung sieht Beer in einer Reihe von Faktoren begründet: "Aus dem Überlegenheitsgefühl, besser zu sein als der Rest der Gesellschaft. Aus der Gewöhnung daran, über andere zu urteilen, ohne je selber beurteilt zu werden. Aus der Angst, das eigene Lebenswerk werde zerstört. Aus dem Wahn, von Kirchenfeinden umzingelt zu sein. Aus gegenseitiger Erpressbarkeit und zugleich der Illusion, unangreifbar zu sein: Man kennt sich. Mia san mia!"
Dresden (dpa/sn) - Mehrere tausend Menschen haben sich am Samstag zur Party und Demonstration des Christopher-Street-Day (CSD) in Dresden versammelt. Der bunte Zug bewegte sich durch die Alt- und Neustadt. Wie der Sprecher des CSD mitteilte, gehen die Veranstalter derzeit von rund 10.000 Teilnehmern aus. Immer wieder hielt der Demozug für Kundgebungen, unter anderem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert beteiligte sich daran.
München (dpa/lby) - Auch der ADAC beteiligt sich nach eigenen Angaben an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. "Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz", sagte der Sprecher der ADAC-Luftrettung, Jochen Oesterle, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen.
Ilmenau (dpa/th) - Ein Mann hat in Ilmenau mehrfach mit einer Waffe geschossen und einen Polizeieinsatz ausgelöst. Anwohner hatten am Freitagnachmittag die Polizei gerufen, nachdem sie den Mann dabei beobachtet hatten, teilte die Polizei am Samstag mit. Bei der anschließenden Fahndung war der Mann nicht mehr auffindbar. Verletzt wurde niemand. Die Polizei sucht nach Zeugen, die Hinweise zur Tat oder zur Person geben können.