"Es ist eine Phase erhöhter Verletzlichkeit für das Finanzsystem"
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Der Crash der kalifornischen Silicon Valley Bank weckt böse Erinnerungen an die Lehman-Pleite 2008. Welchen Anteil haben die Geldpolitik und die schnell steigenden Zinsen an der Pleite, und was bedeutet das für die Bankenbranche insgesamt? ntv.de fragt Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim.
ntv.de: Der Crash der kalifornischen Silicon Valley Bank ist ein Weckruf. Nach der Lehman-Pleite 2008 haben wir das erste Mal wieder einen Bank Run gesehen. Hatten Sie so etwas erwartet?
Hans-Peter Burghof: Nein, das kam praktisch aus dem Nichts. Eigentlich hatte die SVB genügend Eigenkapital und damit genügend Puffer. Aber wenn das Vertrauen weg ist, kann man nicht mehr viel retten. Verlieren die Bankkunden das Vertrauen, wollen sie ihr Geld zurück und ziehen die Liquidität von der Bank ab. In dem Augenblick, wo sie das tun, scheitert eigentlich jede Bank, auch die gesündeste.
Das heißt, ohne den Vertrauensverlust der Kunden hätte es keine Pleite gegeben?