Erst der Skandal macht Werder wunderreif
n-tv
Der SV Werder Bremen ist zurück in der Bundesliga. Nach einem schwachen Start in die Saison kommt auch noch der Staatsanwalt. Dann startet Neu-Trainer Ole Werner das starke Finale einer turbulenten Runde. Der Weg zu alten Erfolgen ist aber wohl zu weit, um jemals wieder beschritten zu werden.
Wie die Gedanken der Werder-Verantwortlichen nach dem 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga genau aussahen? Man weiß es nicht. Positiv gestimmt dürften die Führungsköpfe jedenfalls nicht gewesen sein. Vom direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga wird in den Überlegungen nicht viel vorgekommen sein.
Ende November fegte durchs grau-nasse Bremen nicht nur um das Weserstadion eine unangenehme Brise. Auch in der Geschäftsstelle des Bundesliga-Absteigers fröstelte es viele. Eine 1:2-Pleite in Kiel, 15 Spiele, 20 Punkte. Einen Zähler hinter dem Karlsruher SC, zwei vor Aufsteiger Hansa Rostock. Ein Torverhältnis von minus 1. Die Ausbeute des ehemaligen Spitzenteams liest sich damals so traurig, wie die Fans dreinblickten.
Fast Forward nach Mitte Mai. Und auf einmal lacht in Bremen die Sonne, die Fans feiern Stunden vor und nach dem Abpfiff eine große Party auf den Straßen der Stadt - und Werder Bremen steigt nach dem 2:0 (1:0) gegen den SSV Jahn Regensburg ins Oberhaus auf. Dass die Hanseaten nun doch direkt zurückkehren in die Bundesliga, gleicht einem kleinen Fußball-Wunder. Damit kannten sie sich an der Weser mal aus, mit Wundern, doch das ist lange her. Dieses Wunder ist aber auch keines von rauschenden Europapokalnächten. Es ist ein eher untypisches, ein irgendwie bizarr-verqueres. Eines, das aber trotzdem mit Leid und Schmerz, mit Aufbäumen und einem umjubelten Ende zu tun hat.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".