Erschütterter Union-Coach ruft Existenzkampf aus
n-tv
Die einen träumen vom Europapokal - den anderen droht der Abstiegskampf. Die Launen von Augsburg-Coach Jess Thorup und von Union-Trainer Nenad Bjelica könnten nicht unterschiedlicher sein. Vor allem der Spielverlauf lässt Bjelica am eigenen Team zweifeln.
Das Gesicht von Jess Thorup sagte alles. Der Trainer des FC Augsburg lachte, als er seine Spieler umarmte, und er blickte sehr versonnen drein, als sie vor der Tribüne der treusten Fans gefeiert wurden. Schön anzusehen war es nicht, was seine Mannschaft und Gegner Union Berlin dem Publikum zuvor geboten hatten, aber was soll's: Das 2:0 (0:0) gegen die Eisernen lässt die Schwaben weiter von einer Teilnahme am Europapokal träumen.
Thorup wusste nur zu gut, dass es "kein schönes Spiel war", und dass "wir besser Fußball spielen können". Umso gelassener merkte er jedoch an: "Das Wichtigste im Fußball ist das Ergebnis." Und das stimmte - wegen einer bemerkenswerten Effizienz der Augsburger, vor allem aber, weil sie von Union zum Torschießen und damit zum fünften Sieg in den vergangenen sieben Spielen eingeladen wurden.
Spielentscheidend war ein grausam missratener Pass von Diogo Leite auf Torwart Frederik Rönnow: Der lauernde Phillip Tietz fing den Ball ab und traf zur Führung (47.). "In so einem Spiel ist das der Dosenöffner für den Gegner", sagte Kapitän Christopher Trimmel. Ja, sagte der Schütze, "das Tor kam aus dem Nichts", aber: "Es hat uns in die Karten gespielt."
Eigentlich will der FC Bayern konzentriert in das wichtige CL-Halbfinale gegen Real Madrid gehen, aber Uli Hoeneß hat andere Pläne: Nach seiner Attacke und Thomas Tuchels Konter ringen die Münchner Frankfurt nieder. Borussia Dortmund bricht in Leipzig nach einer Führung ein, Werder hat den Klassenerhalt fast sicher.