Ein Vorbild für alle Unglücklichen
Süddeutsche Zeitung
Tennisspielerin Naomi Osaka deutet im Alter von 23 Jahren ihr mögliches Karriereende an, der Grund: ihr geistiges Wohlbefinden. Bei der Debatte um sie wird oft übersehen: Eine Verletzung im Kopf ist genauso ernst wie eine Verletzung am Kopf.
Es ist durchaus möglich, dass dieser Satz, den Naomi Osaka zuletzt in New York sagte, die Ankündigung war, nie wieder in ihrem Leben Tennis spielen zu wollen: "Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich herauszufinden versuche, was ich machen will, und ich weiß ehrlich nicht, wann ich meine nächste Partie spielen werde", sagte sie, während Tränen über ihre Wangen kullerten. Ein mögliches Karriereende im Alter von 23 Jahren? Bei allem, was sie noch erreichen könnte - sportlich wie finanziell? Die Reaktionen sind heftig, "verwöhntes Gör", "Heulsuse", "kindische Egomanin" sind noch nettere Bezeichnungen auf sozialen Medien. Stoßrichtung und Furor sind ähnlich wie beim Interview von Meghan Markle mit Oprah Winfrey, als Markle erklärte, warum sie kein Mitglied des britischen Königshauses mehr sein wolle.More Related News