"Drama um Alexia" schockt Spanien vor der EM
n-tv
Alexia Putellas ist die beste Fußballerin der Welt. Sie sollte Spanien bei der Europameisterschaft in England zum ersten Titel führen. Doch noch bevor das Turnier beginnt, kommt der Schock: Sie humpelt auf Krücken aus dem Teamhotel. Die EM findet ohne sie statt, und ganz Spanien weint mit ihr.
Die Wimperntusche hielt, doch die geröteten Augen zeugten von geflossenen Tränen. Als Alexia Putellas auf Krücken aus dem Mannschaftshotel humpelte, es nur mithilfe in den VW-Bus für die Fahrt ins Krankenhaus schaffte und dabei unaufhörlich schniefte, weinte ganz Fußball-Spanien mit seiner Starspielerin. "Wir sind alle bei dir", titelte die "AS", die dem EM-Aus der Weltfußballerin genau wie andere Sportzeitungen die ersten beiden Seiten widmete: "Der Traum ist geplatzt."
Tatsächlich wurde auf der iberischen Halbinsel fest damit gerechnet, dass die Kapitänin der Seleccion Espanola Femenina ihre Teamkolleginnen zum ersten EM-Titel führt und gleichzeitig der Endrunde ihren Stempel aufdrückt. Schon am kommenden Dienstag hätte die deutsche Auswahl in ihrem zweiten Vorrundenspiel unter der Dominanz der 28-Jährigen leiden sollen.
Doch das "Drama um Alexia" ("Sport") durchkreuzte die Pläne der Spanierinnen, die zuletzt schon den Ausfall der Rekordtorschützin Jennifer Hermoso verkraften mussten. Putellas' vorderes Kreuzband im linken Knie riss am Dienstag gegen Ende der Trainingseinheit - kurz nachdem die offensive Mittelfeldspielerin des FC Barcelona noch freudestrahlend Freistöße im Torwinkel versenkt hatte. Die niederschmetternde Diagnose wenig später im Londoner Krankenhaus King Edward VII. verwandelte die Vorfreude auf das Turnier in tiefe Enttäuschung.