
Die China-Naivität der Deutschen
Die Welt
Der U-Boot-Deal zwischen den USA und Australien setzt Europa unter Druck. Deutschland muss sich entscheiden, ob es die Bedrohung durch China ernst nimmt. Eine exklusive Umfrage zeigt aber, dass sich in der EU kaum jemand um die wachsende Macht von Autokratien sorgt.
Dass US-Präsident Joe Biden China als Rivalen in einem neuen Kalten Krieg ausgemacht hat, ist kein Geheimnis. Seit Monaten verstärkt Washington seine Bemühungen, weltweit Verbündete im Kampf gegen Pekings Expansionspolitik zu mobilisieren. Die neuste Kampfansage ist die sogenannte Aukus-Inititative, eine Sicherheitspartnerschaft zwischen den USA, Großbritannien und Australien, das seit Jahren besonders stark auf Konfrontationskurs mit China geht. Im Rahmen der neuen Initiative stornierte Canberra nun einen U-Boot-Deal mit Paris und bekommt stattdessen Atom-U-Boote von den USA geliefert.
Das verärgert nicht nur Paris, sondern ist gleichzeitig ein Denkzettel für Europas mächtigste Staaten. Zwar äußern diese immer wieder Kritik an der chinesischen Führung, das EU-Parlament stimmte im März zudem für Sanktionen, wegen Pekings Umgang mit den Uiguren. Doch es gibt etliche Beispiele dafür, wie sich Europa gegen einen harten China-Kurs sträubt – allen voran Deutschland, das wie schon im Fall von Nord Stream 2 Wirtschaftsdeals und Politik konsequent voneinander trennen will.









