Die Bedeutung des zerstörten 1450-Euro-Sneakers
Die Welt
Balenciaga gilt als eine der meistdiskutierten Modemarken der Welt. Ihr „Paris Sneaker“ stellt die empörungsbereite Modewelt nun vor eine ganz neue Herausforderung. Nicht nur des Preises wegen.
„Solesavy“ (deutsch: Sohlen-Experte) ist einer von den Typen, die in kurzen Internetfilmen Turnschuhe rezensieren. So hat er sich auch verkleidet: Sonnenbrille, Jeans-Hemd, umgedrehte Baseball-Cap. Und er wird fast sauer: Ein Model des „Paris Sneaker“ von Balenciaga sei hinten offen wie ein Pantoffel, habe aber trotzdem die Schnürung eines Turnschuhs: „Das ist total sinnlos! Noch nicht einmal Birkenstock macht so was!“
Damit hat er zweifellos recht. Doch ist dies eine der kleineren Herausforderungen, vor die der „Paris Sneaker“ die empörungsbereite Modewelt stellt. In der Pressemitteilung liest sich das noch relativ harmlos: „Ein überarbeitetes, klassisches Design interpretiert 50s-Sportlichkeit und Alltagskleidung in schwarz, weiß oder rot mit Gummisohle und -spitze“. Man kann sich den „Paris Sneaker“ also ungefähr so vorstellen wie einen klassischen „Chuck Taylor All Star“ von Converse, in beiden Varianten: knöchelhoch oder flach (und eben als mule/Pantoffel). Von der Schuhform also überhaupt nicht neu und das glatte Gegenteil der dreifach geschichteten „ugly sneakers“, die einen wichtigen Anteil daran hatten, dass Balenciaga zum Milliardenunternehmen aufstieg und heute als meistdiskutierte Modemarke der Welt gilt.
