DHB-Team zahlt wieder "ein bisschen Lehrgeld"
n-tv
Die deutschen Chancen auf das Erreichen des Halbfinales schwinden. Auch im zweiten Spiel der EM-Hauptrunde verlässt die DHB-Auswahl das Feld als Verlierer. Ohne neue Coronafälle gibt es zwar eine Steigerung zur Partie gegen Spanien, aber auch Norwegen ist eine Nummer zu groß.
Deutschlands Handballer verlieren das EM-Halbfinale allmählich aus den Augen. Das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason kassierte im zweiten Hauptrundenspiel beim 23:28 (12:14) gegen Norwegen die zweite Niederlage und steht im Kampf um die Teilnahme an der Finalrunde in Budapest nun mächtig unter Zugzwang. Die unerfahrene deutsche Mannschaft war gegen den EM-Dritten wie schon am Vortag gegen Europameister Spanien (23:29) trotz einer starken kämpferischen Leistung recht deutlich unterlegen. Eine zu schwache Offensive kostete dem von elf coronabedingten Ausfällen gebeutelten DHB-Team die Chance auf eine Überraschung.
Auch der in der ersten Halbzeit herausragende Torhüter Johannes Bitter konnte die verdiente Niederlage nicht verhindern. Die Schwergewichte der Handball-Welt sind momentan einfach eine Nummer zu groß für das völlig neu formierte DHB-Team. "Die Norweger haben eine phänomenale Qualität", sagte Bitter am ZDF-Mikrofon: "Die erste Reihe von ihnen hatten wir im Griff. Dann kommt eben die zweite." Die Leistung sei dennoch "besser" gewesen als gegen Spanien, sagte Bitter, während Gislason resümierte: ""Wir haben ein bisschen Lehrgeld gezahlt", aber: "Ich bin trotzdem stolz auf meine Jungs, sie haben alles gegeben und nie aufgegeben."
Bester Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes war Kapitän Johannes Golla mit vier Toren. Um das Halbfinale noch zu erreichen, braucht das deutsche Team jetzt dringend zwei Siege - und ist auf Schützenhilfe angewiesen. Verliert die deutsche Mannschaft auch die nächste Partie gegen Vizeweltmeister Schweden am Sonntag (18 Uhr/ARD und im Liveticker bei ntv.de), ist der Medaillentraum schon vorzeitig ausgeträumt. Zum Abschluss der Hauptrunde geht es am Dienstag (18 Uhr/ZDF) gegen Russland. Die besten beiden Mannschaften der Sechsergruppe ziehen ins Halbfinale ein.