DFB beruft Legenden für die Rettungsmission
n-tv
2000, 2004, 2005: Der DFB hatte in der Fußball-Not schon einige Kommissionen. Nach der wiederholten und krachenden WM-Blamage in Katar soll ein Experten-Gremium um Karl-Heinz Rummenigge helfen, die Weichen für die Heim-Europameisterschaft 2024 zu stellen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf engagiert für die Aufarbeitung der WM-Pleite und die Neuausrichtung der Nationalmannschaft für die Heim-EM 2024 einen Expertenrat um den ehemaligen Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Mit einer Verkündung der Pläne wird bei einer Pressekonferenz an diesem Dienstag (12 Uhr) in der Verbandszentrale in Frankfurt gerechnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ähnelt das neue Gremium der sogenannten Task Force Nationalmannschaft, die ebenfalls mit Rummenigge als führender Person nach dem EM-Debakel im Jahr 2000 die damaligen DFB-Strukturen auf den Prüfstand gestellt hatte.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung gehören neben Rummenigge dem neuen Gremium in Matthias Sammer, Rudi Völler, Oliver Kahn und Oliver Mintzlaff aktuell oder ehemals führende Akteure der Bundesligisten Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig an. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Neuendorf und seinem DFB-Vize und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke. Der DFB hat diese Personalauswahl noch nicht bestätigt.
Neuendorf hatte nach dem Aus in der Gruppenphase in Katar eine eingehende Analyse angekündigt. "Wir müssen trotzdem den Blick nach vorne richten und werden deshalb ein geordnetes Verfahren einleiten, wie wir mit dieser Situation umgehen", lautete ein Kernsatz Neuendorfs bei einem Statement unmittelbar vor dem Heimflug am Hamad International Airport in Doha. Erste Konsequenzen waren die Trennung von Geschäftsführer Oliver Bierhoff nach 18 Jahren in verantwortlicher Position für die DFB-Elf. Der 54-Jährige räumte nur fünf Tage nach dem Gruppen-K.o. in Al-Chaur seinen Posten. Zwei Tage später folgte am Mittwoch vergangener Woche das Treuebekenntnis zu Bundestrainer Hansi Flick, der nach seiner misslungenen Turnierpremiere von Neuendorf und Watzke eine zweite Chance beim Heim-Event in 18 Monaten bekommt.